Sachsen-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Sachsen-Lese
Unser Leseangebot

Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Yadegar Asisi

Yadegar Asisi

Sebastian Keßler

Blick von der Panoramaplattform auf Dresden mit Frauenkirche, Gemäldegalerie und alter Kreuzkirche (© Asisi)
Blick von der Panoramaplattform auf Dresden mit Frauenkirche, Gemäldegalerie und alter Kreuzkirche (© Asisi)

Es gab eine Zeit, da konnte ein verregneter Sonntag langweilig werden - sehr langweilig! Wie gern hätten die Menschen in dieser vergangenen Epoche den Fernseher eingeschaltet, mit Tante Gitte aus Wolfsburg am Telefon geplauscht oder über das Internet einen neuen MP3-Player ersteigert. Doch leider ließen all diese tollen Erfindungen, die für uns so selbstverständlich sind, auf sich warten. Selbst Wolfsburg suchte man vergebens auf der Landkarte. Dafür erfreute sich eine heute fast vergessene Form der Unterhaltung größter Beliebtheit: Das Panorama.

Vor rund 200 Jahren waren Panoramen das, was wir als Block Buster bezeichnen würden. In fast allen großen Städten beherbergten zylindrische Bauwerke überdimensionale Darstellungen von fernen Ländern, großen Schlachten und biblischen Geschichten. Panoramen dienten der Wissenschaft und waren Grundlage für moderne Methoden der Landvermessung. Heute existieren weltweit nur noch rund 30 große Panoramen aus dieser Zeit.

Dass Panoramen trotz Fernsehen und Internet nichts von ihrer Faszination verloren haben, beweisen die Arbeiten des Architekten und Malers Yadegar Asisi. 1955 in Wien geboren wuchs Yadegar Asisi in Leipzig auf, studierte Architektur in Dresden und anschließend Malerei in Berlin. Von 1987 bis 1994 war Yadegar Asisis Lehrbeauftragter für perspektivisches Zeichnen an der Hochschule der Künste in Berlin. Als Künstler präsentierte er seine Bilder und Installationen in Berlin, Mailand, Sevilla und Leipzig. Als Architekt gewann Asisi 1988 mit seinem Entwurf für den Endbahnhof der Berliner Magnetbahn den Mies-van-der-Rohe Preis.

Die große Leidenschaft Yadegar Asisis gilt jedoch den Panoramen. Seiner malerischen Rekonstruktion des historischen „Panorama von Rom mit dem Einzug Kaiser Constantins im Jahr CCCXII" folgten fünf Panoramen „Berlin 2005-Cityvision", ein Panoramasegment in Weimar als „Hommage an Daniel Buren", das „Hanse-Panorama" in Bremen und auf der Insel Rügen sowie 2003 das „World-Trade-Center"-Panorama. Dieses zeigt den Entwurf für den Wiederaufbau am Ground Zero von Daniel Libeskind.

 Im Jahr 2003 wurde „8848Everest360°" zu einem echten Publikumsmagnet. Rund 450.000 Besucher strömten in das Leipziger Gasometer für einen virtuellen Blick auf den höchsten Berg der Welt. Mit einem Umfang von 105 Metern und 35 Metern Höhe  knüpft das Kunstwerk an die Tradition der Riesenpanoramen im 19. Jahrhundert an.

Der amazonische Regenwald bei Nacht – ein faszinierender Blick in eine Welt voller Geheimnisse. (© Asisi)
Der amazonische Regenwald bei Nacht – ein faszinierender Blick in eine Welt voller Geheimnisse. (© Asisi)

 

Ähnliche Dimensionen besitzt auch das seit 2006 im Dresdner Gasometer installierte Panorama „1756 Dresden". Eine zwölf Meter hohe Aussichtsplattform im Zentrum von Yadegar Asisis Panoramagemälde eröffnet den Blick auf Elbflorenz kurz vor dem Ausbruch des siebenjährigen Krieges.

Von 2006 bis 2008 bestaunten rund 300.000 Besucher in Leipzig das monumentale Rundbild „Rom 312".  Diesmal fiel die ewige Stadt jedoch keinem Brand zum Opfer. Mit Wasserpistolen voll Neonfarbe bewaffnet rückte der Künstler persönlich seinem Werk zu Leibe. Mit der Vernichtung Roms schuf Yadegar Asisi Platz für seine aktuelle Ausstellung „Amazonien". Quelle der Inspiration waren rund 25.000 Fotografien und unzählige Skizzen, die bei Asisis Reisen durch den Regenwald entstanden sind.

---

Fotos mit freundlicher Erlaubnis der ASISI VISUAL CULTURE GMBH

Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen