Sachsen-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Sachsen-Lese
Unser Leseangebot

Weihnachten

Ein Fest der Familie und des Friedens

Florian Russi, Herbert Kihm (Hg.)

Alle Jahre wieder feiern wir das Weihnachtsfest im Kreise unserer Familie und lassen althergebrachte Traditionen in familiärer Atmosphäre aufleben. Doch wo hat das Fest seinen Ursprung, warum feiern wir Weihnachten und woher stammt der Christbaum?

Das liebevoll gestaltete Heftchen gibt Auskunft hierüber und enthält zudem eine kleine Sammlung der bekanntesten Weihnachtslieder. Des Weiteren Rezepte laden zum Kochen und Backen ein.

Da Haustür' in Wasserbottich

Da Haustür' in Wasserbottich

Christian Friedrich Röder

Gasthaus Jägerhaus -  das könnte es gewesen sein. Postkarte: Sammlung Friedrich H. Hofmann.
Gasthaus Jägerhaus - das könnte es gewesen sein. Postkarte: Sammlung Friedrich H. Hofmann.

's war in Novemmer. Schnee log noch kaaner, ober alla Tog' gob's daarm Frost, un draußen 'rim war'n alla Baam un Baamle a'gereimelt vun vieln Naabel, dann's egal gob. In settiger Zeit, wu 's 'n ganzen Tog meh' finster als hall is, gefällt 's enn in dr warma Stub' an besten. Un kimmt mr in's Wertshaus, do is gemaangtlich eitel Lust un Spaß, un is gerod, als wollten da Leit' s Geengtaal vun Watter zammrichten.

Asu war'sch aah ball alle Ohmd bun alten Zappen, wie daar senn Raah'schank* hatt'. s' Bier war gut un aah a Haufen lustiga Gäst war'n egal do. Wenn a neier 'rei' kam, hot 'r gemaangtlich über da grausame Kält' geklogt, sich awink an Ufen drwärmt un drnoochert enn Platz aufgesucht. Dr Ufen war gruß, in ena Zwischenmauer 'nei' gesetzt un musst' Stub' un Stübel drwärma. Feiering un Ufenrähr' war draußen in Stübel. Da Tür' do 'naus war egal auf.

Wie sa nu do ihre Schnoken un Straach' sich drzöhlt hatten, gahng zrletzt aaner noong annern fort. Neer da vier Schofkoppspieler macheten noch a paarmol 'rim. Draußen hatt' sich a Wind drhuum un mr spüret 's an dr Stuumtür', wie 's kalt 'rei' pfiff.

„Traugott, mach' dei' Haustür' zu, 's werd kalt an da Füss'!"

Daar giht aah ge1ei' 'naus, ober aamsu geschwind kimmt 'r wieder.

„Dunner-Regement! sa hoom mr da Haustür' wackgetroong!" schreit dr Zappen.

Alla lachen un renna 'naus. Sa war wack. In ganzen Haus wur' gesucht, ober 's war kaa' Haustür' za finden. Latarrn wur'n a'gezünd' un off da Gassen un Stroßen 'rimgesucht... immasist.

Dr Zappen musst' da Kammertür' 'na' laahne' un hot drweil da Schnitzbank 'na'gestemmt.

Früh imma Achta 'rim stahnden a Haufen Schulgunga un -maad' Markbrunna 'rim un schriern:

„ Do drinna schwimmt a Haustür 'rim!" 

A Nachbarschgung' loff za geleing Benna zum Zappen un hot' n gehuult. Daar war fruh, doss sei' Haustür' wieder do war un saht' bun 'Rauszieh' aamol über 'sch annera:

„Vermoledeita dumma Gunga-Straach'!"

Quelle:

Röder, Demmler, Wanckel, Müller: Anekdoten und Gedichte. Annaberg 1904

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Nu schie, schie, schie!
von Albert Schädlich
MEHR
Dr Algohol
von Lene Voigt
MEHR
De letzte Flieche
von Lene Voigt
MEHR
Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen