Das Frühjahr ist in der Lausitz die Zeit der Störche. Die feuchte und wasserreiche Region hat für den großen Vogel geeignete offene Landschaften. Flussauen und Grünlandniederungen bieten Futter über die Zeit der Aufzucht von Mai bis August. In manchen Dörfern gibt es zehn und mehr Nistplätze, die regelmäßig besetzt sind. Die Brandenburger Störche sind meist Ostzieher und kommen etwas später, der Weg von Afrika ist weit. Auf so manchem Mast und Dach werden die Nestunterlagen vom Menschen vorbereitet und vom Storchenmann wird das Nest vollendet. Mit ausgiebigem Schnabelklappern verteidigen die Männchen das fertige Nest. Bei der Begrüßung der Partnerin wird wieder laut geklappert. Um die Osterzeit sind die Nester in der Landschaft noch gut zu sehen, weil nur die Birken ein leichtes Grün zeigen.
Selbst darunterliegende Straßen stören die Tiere nicht. Im Gegenteil: Wer zu nah unterhalb eines Nestes steht, kann leicht von Exkrementen getroffen werden, die mit hohem Schwung über den Nestrand „geschossen“ kommen. Unabsichtlich. Ab Mai schauen auch die ersten Küken über den Rand. Im Storchen- und Museumsdorf Dissen werden die Störche genau gezählt. Hier gibt es eine Spreeauen- und Storchenführung. Die Renaturierung von mehr als 400 Hektar Spreeaue verbesserte die Nahrungsbedingungen. Am Niststandort Dissen gibt es Tafeln, in der Ankunft, Junge und Abflug vermerkt sind. Einige sind seit 2015 leer geblieben. In Vetschau wiederum gibt es das Weißstorch-Informationszentrum mit einer Livecam zum Storchenhorst.
NABU-Weißstorchinformationszentrum
Drebkauer Str. 2A
03226 Vetschau/Spreewald
Tel.: 035433 / 4100
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Textquelle:
Philipp, Almut: Die Lausitz - die 99 besonderen Seiten der Region: Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2018.
Bildquelle:
Almut Philipp.