Chemnitz zierte bei Kleingartensparte, Werkzeugmaschinen-Kombinat, Neubaugebiet der Name eines großen Sohnes: Fritz Heckert. Das Arbeiterkind eines Messerschmieds und einer Handschuhweberin, geboren 1884, erlernte den Mauerberuf und besuchte die Gewerbeschule. Heckert trat früh linken Organisationen bei und heiratete die Lettin Wilma Stammberg. Sie brachte ihn mit Genossen Wladimir Iljitsch Lenin in Kontakt, der ihn mit den Ideen der Bolschewiki konfrontierte. „Das örtliche Polizeiamt bezeichnete Heckert als Seele der linksradikalen Bewegung in Chemnitz und Umgebung und gefährlichen Hetzer. Kurz vor Ausbruch der Revolution auf dem Königstein inhaftiert, durch die Revolution 1918 befreit, übernahm Heckert den Vorsitz des Arbeiter- und Soldatenrates in Chemnitz.“
In Konsequenz war Fritz Heckert Mitbegründer des Spartacus-Bundes, der sich auf Heckerts Vorschlag zur KPD formierte. 1932 wurde er in Gelsenkirchen bei Zusammenstößen mit der SA schwer verletzt. Mit Machtübernahme Hitlers unterlag er der strafrechtlichen Verfolgung, Heckert emigrierte nach Moskau. Am 6. April 1936 hielt er zum 50. Geburtstag des inhaftierten Ernst Thälmann eine Rede, den Tag danach erlag er einem Schlaganfall. Fritz Heckert wurde in der Nekropole an der Kremlmauer beigesetzt. Die Stadt Chemnitz ehrte den streitbaren Kommunisten nicht nur namentlich. Im Zuge städtischer Umgestaltung 1974 translozierte sie sein Geburtshaus auf und machte ein Museum draus. Nachwendig avancierte das HeckArt zum Ort der Kunstszene und Gault-Millau-prämierten Restaurant.
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Textquelle
Kotte, Henner: Chemnitz: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.
Bildquelle
Vorschaubild: Geburtshaus von Fritz Heckert ist heute Galerie und Restaurant Heck-ART, 2005, Urheber: Reinhard Höll via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0.
Friedrich (Fritz) Carl Heckert, 2017, Urheber: Loracco via Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0.