Sachsen-Lese

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Ein Buch, das zu Herzen geht

Klinikclown Knuddel erinnert an die vielen Kindern und Jugendlichen, die er begleiten durfte, und in seinen Geschichten lässt er ihr Wesen und ihre Persönlichkeit nochmals aufleben. Geschichten über die Liebe und einen Clown im Sterbezimmer.

Festmachen

Festmachen

Johann Georg Theodor Gräße

In der Nähe von Stolpen sitzen einst junge Burschen und Mädchen in der Dorfschenke beisammen. Darunter ist auch ein junger Mann, der die Gabe besitzt, „festzumachen“, das heißt in dieser Gegend soviel wie bannen.

 

Als ein Bauer mit seinem Wagen vorüberfährt, fordern die Mädchen und Burschen auf, seine Kunst zu zeigen. Er sträubt sich anfangs, lässt sich aber doch überreden und macht ein paar geheimnisvolle Zeichen. Und richtig, der Bauer sitzt fest mit seinem Wagen und kann weder vorwärts noch rückwärts zum Ergötzen der staunenden jungen Leute. Der Bauer bittet, ihn loszumachen, er stößt Drohungen aus – umsonst. Da nimmt er ein Beil und haut mit voller Wucht vorn auf die Deichsel. Plötzlich ziehen die Pferde an, der Wagen ist wieder flott. Aber der Bursche wurde in dem Augenblick, wo jener auf die Deichsel hieb, krumm und hat sein Leben lang ein krummes Rückgrat behalten.

Bildnachweis

Foto: Wolfgang Brekle

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