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Krabat

Florian Russi | Andreas Werner

Krabat ist die bekannteste Sagenfigur aus der Oberlausitz. Das Müllerhandwerk und das Zaubern hatte er vom "schwarzen Müller" erlernt, von dem man gemunkelte, dass er mit dem Teufel im Pakt stand. Irgendwann musste es zum Machtkampf zwischen Meisetr und Schüler kommen.

Die Hauptwirkungsstätte Krabats war die Mühle in Schwarzkollm, einem Dorf, das heute zu Hoyerswerda gehört. Die Mühle besteht noch und hat nach umfänglicher Restaurierung nichts von ihrer Romantik und Magie verloren. Seit 2012 finden hier die Krabat-Festspiele statt.

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Wer war Krabat?

Wer war Krabat?

Florian Russi

David-Traugott-Kopf-Haus in Schwarzkollm; davor eine hölzerne Skulptur - Krabat (1)
David-Traugott-Kopf-Haus in Schwarzkollm; davor eine hölzerne Skulptur - Krabat (1)

Krabat ist die bekannteste Sagenfigur aus der Oberlausitz. Er war Müller und Zauberer. Sein Name kommt von Kroate, dem auch die Krawatte den ihren verdankt.

Historisches Vorbild war der Reiterobrist Johannes Schadowitz. Der stammte aus Kroatien und hatte dem Sachsenherzog im Türkenkrieg wertvolle Dienste geleistet. Dafür hatte ihn der Herzog mit dem Landgut Groß-Särchen belehnt. Der kriegserfahrene Südeuropäer erschien seinen neuen Landsleuten in der Oberlausitz ungewöhnlich und geheimnisvoll. Deshalb erzählten sie sich über seine Person viele merkwürdige Geschichten.

Krabats Leben wurde in Sagen und Erzählungen, Romanen und Filmen dargestellt. Die literarische Figur des Müllers und Zauberers ist dabei stark von ihrem historischen Vorbild abgewichen. Seine Hauptwirkungsstätte war die Mühle in Schwarzkollm, einem Dorf, das heute zu Hoyerswerda gehört. Die Mühle besteht noch und hat nach umfänglicher Restaurierung nichts von ihrer Romantik und Magie verloren.

Seinen Beruf und das Zaubern hat Krabat beim Besitzer der Mühle in Schwarzkollm gelernt. Der Müllermeister war eine finstere Gestalt. Er wurde auch als „Schwarzer Müller“ bezeichnet. Es wurde gemunkelt, dass er mit dem Teufel einen Pakt geschlossen und von ihm die Zauberkunst erlernt hätte. Seine Lehrlinge und Gesellen soll er drangsaliert haben und meist übel gelaunt gewesen sein. Der Griesgram brachte zwar auch seinen Lehrlingen das Zaubern bei, achtete aber sehr darauf, dass sie nicht zu viel lernten und ihn gar übertrumpfen könnten.

Krabatmühle in Schwarzkollm (2)
Krabatmühle in Schwarzkollm (2)

So geriet er bald auch mit Krabat aneinander, weil der neugierig war und so gut zaubern lernen wollte, wie sein Meister dies schon konnte. Was die Lehrlinge bald vom „Schwarzen Meister“ lernten war, sich in Krähen zu verwandeln. So war es ihnen möglich, schnell von Ort zu Ort zu fliegen und auch Gefahren auszuweichen.

Eifersüchtig wachte der „Schwarze Müller“ über sein Zauberbuch. Nur er durfte darin lesen, aber auch nur er verstand die oft verschlüsselten, schwer verständlichen und mit magischen Zeichen versehenen Texte.

Nachdem Krabat einige Jahre in der Mühle verbracht hatte, kam es zum Machtkampf zwischen ihm und seinem Meister. Doch davon erzählen die Geschichten, die folgen werden.

Ab 17. September 2017 ist im Sorbischen Museum in Bautzen eine Sonderausstellung " Krabat - Mensch. Mythos. Marke" zu sehen. "Den weißhaarigen, schnauzbärtigen Krabat kennen alle. Wir wollen mit dieser Schau bewusst mit dem Bekannten brechen und zeigen zum ersten Mal die wahre Person, die hinter der berühmten Krabat-Sagengestalt der Oberlausitz steht." So beschreibt die Kuratorin Christina Bogusz das Anliegen. Die Sonderausstellung läuft bis zum 15. April 2018. Geöffnet ist das Museum täglich außer montags von 10.00 bis 18.00 Uhr. Weitere Informationen:

www.sorbisches-museum.de

Bildnachweis

Bild 1: Urheber Tommes: David-Traugott-Kopf-Haus in Schwarzkollm; davor eine hölzerne Skulptur

Bild 2: Urheber: Oberlausitzerin64 Krabatmühle in Schwarzkollm

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