Sachsen-Lese

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Helmut Mischo
Entdecker unter Tage 1919–2019
100 Jahre Forschungs- und Lehrbergwerk
Technische Universität Bergakademie Freiberg
Sachbuch

Einzigartige Welten unter Tage

Schon sehr früh griff die Ausbildung an der 1765 gegründeten Bergakademie Freiberg auf die Nutzung des untertägigen Raumes sowohl für die Lehre als auch schon für erste Forschungen zurück. Mit der Übertragung des Bergwerkseigentums an Teilen der damaligen Himmelfahrt Fundgrube an die Bergakademie im Jahr 1916 und der Eröffnung der Lehrgrube am 1. Mai 1919 wird seit nunmehr 100 Jahren im hochschuleigenen Bergwerk gelehrt und geforscht.
Der Band erzählt die Historie und wechselvolle Geschichte dieses in Deutschland und Europa einzigartigen Forschungsstandortes und gibt anhand ausgewählter Beispiele einen Einblick in die breit gefächerten Projekte und Aktivitäten in Forschung, Entwicklung und Lehre, im Altbergbau und im Tourismus, die heute den Betrieb des Bergwerkes prägen.

Puppenspielhaus Hohnstein

Puppenspielhaus Hohnstein

Henner Kotte

Eins aufn Kopp

„Tri-tra-trullala, Kasperle ist wieder da!“ Jedes Kind wächst mit ihm auf, kennt seine Einfalt, seine Freunde und die Feinde: Gretel mit der Stimme der Vernunft. Polizist, Prinzessin, König als Vertreter von Staat und Ordnung. Und all die, die den Frieden nicht zulassen wollen: Hexe, Teufel, Krokodil und Räuber. „Seid ihr alle da?“ Ja! Die Dramaturgie ist stets die gleiche: Kasper bekommt was auf die Mütze und das Gute siegt. Generationen haben diese Figuren begeistert. Kasper trägt ’ne Zipfelmütze, ein Kostüm mit buntem Muster, in der Hand hat er ’ne große Klatsche – Slapstick eben. Hohnstein ist der Bursche 1928 zugewandert. Die Wandervogelbewegung entdeckte gesundes Leben und die Sächsische Schweiz. In der Burg zu Hohenstein fanden die Familien Quartier. Max Jacob unterhielt dort mit Kasper die Wanderer samt ihren Kindern, bald wurde er zu diesen Aufführungen verpflichtet. So inszenierte er und „schrieb, und schon bald reihten sich Puppenspieler, Schnitzer, Näherinnen und Lehrer zu ihm. Es wurde gespielt, geschnitzt und Puppenspiel gelehrt.

Die Puppenherstellung wurde zum Wirtschaftszweig in Hohnstein.“ Alle Gesellschaftsordnungen attestierten Jacobs Kasperpuppen: „pädagogisch und künstlerisch besonders wertvoll“. Sie spielten sich über alle Bühnen der Welt und des Fernsehens. „Er tut das Moralische rein vorbildlich, er moralisiert aber nicht. Und dieses Vorbild nehmen die Kinder in sich auf.“ Ein festes Haus hat das Hohnsteiner Handpuppenspiel. Alljährlich trifft man sich zum Puppenspielfest. Max Jacob starb hochbetagt 1967 und ruht gleich neben seiner Wirkungsstätte. Kasperle lebt.

Adresse und Kontakt

Max-Jacob-Straße 1

01848 Hohnstein

Tel.: 035975 / 80036

http://www.max-jacob-theater.de/

www.hohnsteiner-kasper.de


*****

Textquelle:

Kotte, Henner: Sächsische Schweiz: Die 99 besonderen Seiten der Region Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.

Bildquelle:

Vorschaubild: Hohnsteiner Kasper, 2006, Urheber: Florian Prosch via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0.

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