Johann August Ernst Köhler (*5. August 1829 in Bautzen; † 19. Dezember 1903 in Aue; begraben in Schneeberg) war Lehrer, Volkskundler und Schriftsteller. Bekannt ist er als Gründer des sächsischen Erzgebirgsverein (1878), deren langjähriger Vorsitzender er war.
Ernst Köhler stammt aus einfachen Verhältnissen, sein Vater war Hausdiener. Er besuchte eine Bürgerschule und mit 17 Jahren begann er sein Studium am Bautzener Lehrerseminar. Da er begabt und fleißig war, erhielt er Stipendien. Zunächst wandte er sich den Naturwissenschaften zu, unterrichtete später in den Fächern Botanik, Mineralogie, Heimatkunde und Mathematik an verschiedenen Schulen und Erziehungsanstalten. Er promovierte sich an der Universität Leipzig mit einer petroglyphischen Arbeit über das sächsische Vogtland. Als er in Reichenbach (Vogtland) lebte und arbeitete, sammelte und veröffentlichte er volkskundliche Schriften zu den Themen: Volksbräuche, Aberglaube, Sagen und andere alten Überlieferungen. Er gilt als Begründer der modernen Vogtlandkunde.
1873 wurde das Lehrerseminar in Schneeberg (Erzgebirge) gegründet und Ernst Köhler wurde als Oberlehrer berufen. Bis zum Ruhestand 1897 lebte und arbeitete er in Schneeberg. Hier ging er wieder seiner volkskundlichen Sammelleidenschaft nach. 1878 initiierte er den Erzgebirgsverein und widmete sich engagiert den Aufgaben des Vereins.
Ernst Köhler erhielt vielfache Ehrungen. Auch heute sind Plätze und Wanderwege nach ihm benannt, Denkmale erinnern an seine Verdienste.
Quelle
Köhler, Ernst: Sagenbuch
des Erzgebirges.
Schneeberg und Schwarzenberg 1886