Sachsen-Lese

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Ilona Traub/Peter Traub

Magische Orte in Mitteldeutschland III
Zwischen Thüringer Schiefergebirge und Rhön, Eichsfeld und Altenburg
Reiseführer

Von der magischen Anziehungskraft einer bezaubernden Landschaft

Was verleiht dem Gebiet zwischen Thüringer Schiefergebirge und Eichsfeld so große Anziehungskraft, dass berühmte Kaiserinnen und Dichter hier verweilten, ja selbst der Teufel sich dahin aufgemacht haben soll?
Es ist die Magie seiner Landschaften – der Wälder, Gebirgszüge und Fluss­täler. Der Reiz alter Klosterruinen, trutziger Burgen, blühender Parks und zum Himmel aufragender Dome. Die Schönheit tausendjähriger Städte und der wie von Feenhand geschaffenen Unterwelten.
Erneut nehmen uns Ilona und Peter Traub mit auf Entdeckungsreise. Sie führen zu ausgewählten Orten, erzählen ihre Geschichte, ihre Sagen, Legenden und begegnen Zeugnissen der rätselhaften Bindung von Mensch und Natur.

Unser Leseangebot
Wasserschloss Klaffenbach

Wasserschloss Klaffenbach

Henner Kotte

Die Schreie der Jungfern

„‚Nimmer. Nimmer werde ich diesen schrecklichen Mann heiraten!‘ Daraufhin packte den Vater ein grausamer Zorn. Er befahl seiner Tochter, ihre schönen Kleider abzulegen und ließ sie im Turm des Wasserschlosses einmauern. Ob dieses Frevels ging es dem Klaffenbacher Schlossherrn zusehends schlechter, bis er nach einer langen Leidenszeit einen grausamen Tod erlitt.“ Die Schreie der Jungfer aber hallen noch heute über den Schlosshof. ‚Rettet mich! Ich will nicht sterben!‘“ Erworben hatte das Grundstück 1543 der Annaberger Münzmeister Wolff Hünerkopf. Er war in Elterlein geboren und durch den Silberbergbau reich geworden. Der Günstling Johann Friedrich I. kaufte vom Kurfürst neben Burkhardtsdorf und Neukirchen auch das aufgelassene Benediktinerkloster in der Würschnitzaue.

Als Zeugnis seines Standes und der Macht ließ er das Renaissanceschloss bauen. „Das viergeschossige Gebäude ist von einem Wassergraben umsäumt. Besonders auffällig ist der geschwungene Giebel und das kielbogenförmige Dach.“ Von 1947 bis 1989 nutzte es die DDR als Jugendwerkhof. Eingewiesen wurden Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren, die als schwererziehbar galten. Sie wurden in der Einrichtung „mit dem Ziel der Heranbildung vollwertiger Mitglieder der sozialistischen Gesellschaft und bewusster Bürger der Deutschen Demokratischen Republik“ oft mit entwürdigenden Methoden u. a. Isolationshaft, Nahrungsentzug und körperlichen Misshandlungen umerzogen. Zelleninschrift: „Schrei nach Freiheit!“ Das romantische Wasserschloss darob verfiel. 1995 eröffnete es mit Museum, Restaurant, Hotel und Handwerksräumen.

Adresse und Kontakt

Wasserschloßweg 6

09123 Chemnitz

Tel.: 0371 / 45080

https://www.c3-chemnitz.de/wasserschloss-klaffenbach


*****

Textquelle

Kotte, Henner: Chemnitz: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.


Bildquelle

Vorschaubild: Wasserschloss Klaffenbach, West- und Südseite, 2007, Urheber: Kolossos via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0.

Klaffenbach gruener Salon, 2016, Urheber: Opmet40 via Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0.

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