Sachsen-Lese

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Sachsen-Lese

Siegfried Wittenburg
Leben in der Utopie
Fotografien 1980–1996
Mit einer Einführung von Valeria Liebermann
Bild-Text-Band

Siegfried Wittenburg ist heute einem großen Publikum durch seine viel beachteten Beiträge auf dem Zeitgeschichten-Portal einestages (SPIEGEL ONLINE) bekannt. Stets schafft er es dabei, mit poetischen Fotos und unterhaltsamen Berichten sein Publikum zu fesseln. Er zeigt seine Werke regelmäßig in Ausstellungen, beteiligt sich an Fotoproduktionen und Buchpublikationen.
Begonnen zu fotografieren hat Wittenburg in der DDR der späten siebziger Jahre. Der Autodidakt nahm ab 1981 an Ausstellungen teil, wurde Leiter eines Fotoklubs. Als er sich der Zensierung von Fotografien verweigerte, musste er zeitweilig seine Funktion aufgeben, erhielt Hausverbot.
Der Bild-Text-Band versammelt seine besten Geschichten auf einestages.spiegel.de und präsentiert zugleich das fotografische Œuvre Wittenburgs. So gelingt nicht nur ein spannender bis amüsanter Blick auf die DDR der kleinen Leute, sondern auch auf die Zeit der friedlichen Revolution und der unmittelbaren Nachwendezeit.

Unser Leseangebot
Felsendome Rabenstein

Felsendome Rabenstein

Henner Kotte

Kalkweiß unter Wasser

Spuren belegen: Bereits 1365 hat man in Rabenstein nach Bodenschätzen gegraben. Ein Bergwerk entstand. „30 Millionen Arbeitsstunden waren nötig, um die einzigartigen Felsendome herauszumeißeln. Über 600 Jahre schufteten die Hauer mit einfachsten Werkzeugen, nur weil sie eines begehrten: Kalk. An Ort und Stelle wurde dieser abgebaut, gebrannt und ins Land versendet. Rabensteiner Kalk war sehr gefragt. Unsere Vorfahren schufen in Schwerstarbeit aber auch wahre steinerne Kunstwerke.“ Vier Sohlen wurden in den Berg getrieben. Bereits 1863 ließ man Besucher unter Tage. 1906 stellte man den Berg­bau ein. Eigentümer Willy Reinhard ließ vorm Mundloch ein Naturtheater errichten und öffnete die Stollen wieder für Schaulustige.

„Während des Zweiten Weltkrieges sollte die gesamte unterirdische Anlage zweckentfremdet für Munitionslagerung und -herstellung verwendet werden. Im Domsaal und im Labyrinth sind die dafür erfolgten Kalkanstriche noch zu sehen.“ Dann wurden die zwei unteren Sohlen geflutet, das Industriedenkmal vergessen. Privatinitiative entdeckte wieder. „Seither sind Sicherungsarbeiten durchgeführt worden, um der Öffentlichkeit wieder gefahrlos dieses einmalige Zusammenspiel von Historie, Naturschönheiten, Technik und Bergbaugeschichte zugänglich zu machen.“ Sehenswerte Zeitgeschichte und während sommerlicher Hitze Erfrischung bei 6° C. Einzigartig: In die gefluteten Stollen kann auf 130 Meter Länge abgetaucht werden: Berg, Kristalle, Spuren der Arbeit unter verschwommenen Blick. Atemberaubend!

Adresse und Kontakt

Weg nach dem Kalkwerk 4

09117 Chemnitz

Tel.: 0371 / 8080037

http://www.felsendome.de/


*****

Textquelle

Kotte, Henner: Chemnitz: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.


Bildquelle

Vorschaubild: Sachgesamtheit: Felsendome Rabenstein. Kulturdenkmal Chemnitz Rabenstein, 2014, Urheber: (dwt). via Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0.

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