Das gefragte Fotomotiv, der „Nischel“ in Chemnitz, wurde am 09. Oktober 1971 eingeweiht. Nun ist der „Nischel“ 50 Jahre alt geworden. Obwohl der Philosoph Karl Marx nie diese Stadt besuchte, war auf Weisung der SED-Partei schon im Jahre 1953 die Stadt in Karl-Marx-Stadt umbenannt worden, natürlich ohne die Bewohner zu befragen. 1990 wurde infolge der Volksabstimmung die Umbenennung wieder rückgängig gemacht. Jedoch der „Nischel“ mit dem Konterfei des bärtigen Philosophen blickt immer noch auf die Stadt herab.
Verschiedene Künstler modellierten Varianten. Höchstselbst der SED-Chef Walter Ulbricht erwählte den sowjetischen Künstler Lew Kerbel (1917-2007). Er sollte seinen ungewöhnlichen Entwurf in ca. vierzig Tonnen schwere Plastik modellieren. Die Installation des gigantischen Monumentes war ein großer Kraftakt.
Marx ist tot. Er konnte sich nicht wehren. Sicher ist, er wollte keinen Personenkult. Marx warnte in einem Brief an die deutschen Genossen: Er und Engels "geben keinen Pfifferling für Popularität. Im Widerwillen gegen allen Personenkult habe ich während der Zeit der Internationale die zahlreichen Anerkennungsmanöver, womit ich molestiert ward, nie in den Bereich der Publizität dringen lassen. Ich habe auch nie darauf geantwortet, außer hie und da durch Rüffel."
Die Genossen sind Marx auch in diesem Punkt nicht gefolgt.