Der Rote Turm ist Chemnitz’ Wahrzeichen und ältestes Bauwerk. Material: feuerroter Porphyrtuff. Quadratisch der Sockel: 12. Jahrhundert. Das Backsteinobergeschoss entstand 400 Jahre danach. Charakteristisch geschwungen sein Dach. Als Bergfried gebaut, gehörte der Turm später zur Stadtbefestigung. Er diente dem Stadtvogt als Wohnung und war Gefängnis. Berühmte saßen ein: Stülpner, Karl, legendärer erzgebirgischer Wildschütz. August Bebel, wortgewaltiger Sozialdemokrat. Der Chefredakteur der Chemnitzer Freien Presse schrieb: „Aus dem Gemäuer des alten Gefängnisses ragte ein ungeheuerer Turm empor. Er wurde als Schuldturm genutzt, seit vielen Jahren jedoch nur von Tauben und Spatzen bewohnt.“ Beim Bombenangriff 1945 brannte der Rote Turm aus. Nach der Restaurierung dient er als Museum.
Das Spülmittel fit vertraut der Sehenswürdigkeit in der Verpackung. Seit 1968 wird es in der charakteristischen Plasteflasche angeboten, die der Form des Roten Turms nachgestaltet wurde. Zunächst als Pulver produzierte man fit im VEB Fettchemie Karl-Marx-Stadt. Als flüssiger Geschirrspüler wurde der Name 1954 geschützt. Bis heute ist fit ostdeutsch Gattungsbezeichnung. Mittlerweile wird es in Hirschfelde produziert. Derzeit ist fit haushaltsüblich grün gefärbt. In der DDR leuchtete es gelb und erinnerte an Sonnenblumenöl oder Kernseife. Sein Inhaltsstoff Luminol macht Blutspuren sichtbar. Kriminaltechnische Laboratorien kauften sämtliche Altbestände. Erst 2006 gelang Mark Benecke der Nachweis, dass auch das neue fit diese blutige Wirkung erzielt.
Adresse und Kontakt
Neumarkt 2
09111 Chemnitz
Tel.: 0371 / 400140
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Textquelle
Kotte, Henner: Chemnitz: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.
Bildquelle
Vorschaubild: Roter Turm, 2005, Urheber: Reinhard aus Sachsen via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0.
Roter Turm und Herrengasse, um 1890, Urheber: unbekannt via Wikimedia Commons Gemeinfrei.