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Unser Leseangebot

Heinz Peter Brogiato/Mathias Röschner
Koloniale Spuren in den Archiven der Leibniz-Gemeinschaft
Sachbuch

ET: Mai 2020

Wie gehen wir mit unserer kolonialen Vergangenheit um?

Fachleute aus elf Archiven von Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft widmen sich dem Thema »Kolonialismus« aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Die Beiträge spannen einen weiten Bogen von der frühkolonialen Afrika­forschung über postkoloniale Ideen im Rahmen eines technokratischen Megaprojekts bis zu den antikolonialen Bewegungen der 1960er Jahre in Westdeutschland, städtebaulichen Aktivitäten der DDR-Architektur in den jungen Nationalstaaten und der kritischen Aufarbeitung der Thematik.

Museumsgehöft Erlichthof

Museumsgehöft Erlichthof

Almut Philipp

Ein Heidedorf wie im 19. Jahrhundert

Das UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft ist seit 1996 anerkannt. Nicht nur die Teichlandschaft, die deutsch-sorbische Zweisprachigkeit, sondern auch die über 2.000 Hektar früherer Braunkohlentagebauflächen bilden eine besondere Kulturlandschaft. So entstand hier ein besonderes Lausitzer Heidedorf: die Erlichthofsiedlung bei Rietschen, 1997 eingeweiht. Die 26 oft über 300 Jahre alten Schrotholzhäuser stammen aus dem „Tagebauvorfeld“. Bevor der Tagebau die Dörfer nahm, wurden sie abgetragen und ab 1991 hier aufgestellt. Mit der Zeit kamen zum Museumsgehöft Erlichthof auch gewerbliche Arbeitsorte. In den Schrotholzhäusern siedelten sich die Töpferei – die Keramikscheune –, das Scheunencafé, ein Forsthaus mit Pension, das Webhaus, das Glasstübchen, das Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz und der Hofladen an, es entstand eine eigene Dorfstraße.

So kommen nicht nur Urlauber und Touristen, sondern auch die Einheimischen zu den Festen und Märkten. Die ursprünglichen Schrotholzhäuser wurden aus Kiefernstämmen errichtet. Schon Jahre vor dem Fällen wurden die Stämme vorbereitet, damit das Baumharz die späteren Holzbalken dauerhaft konservierte. Das Holz wurde nach dem Fällen grob behauen: geschrotet. So erhielten sie ihre besondere Form. Trotzdem waren die Außenflächen glatt, wie man an den Häusern noch sehen kann. Diese Blockhausbauweise mit den früher mit Stroh gedeckten Dächern bestimmte bis in das 19. Jahrhundert das Dorfbild in der Oberlausitzer Heidelandschaft.

Adresse und Kontakt

Murseumsgehöft Erlichthof

Landschaftspflegeverband "Lausitz" e.V.

Turnerweg 6

02956 Rietschen

Tel.: 035772 / 40235

https://erlichthofsiedlung.de/


*****

Textquelle:

Philipp, Almut: Die Lausitz - die 99 besonderen Seiten der Region: Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2018.

Bildquelle:

Almut Philipp.

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