Den Nationalpark Sächsische Schweiz erkennt man auf einem Blick: am Logo. Die Elbe umfließt im Bogen von 180 Grad einen Tafelberg: den 415 Meter hohen Lilienstein. Er gilt seit je als Aushängeschild des Elbsandsteingebirges, begrüßt er die Touristen quasi als Entreé von Pirna her kommend. Ein Lilienstein ist er mitnichten, sein „Name war ursprünglich Ylgenstein, und ist wahrscheinlich als Ägidienstein zu erklären“. Wie auf seinem 59 Meter niedren Pendant, dem Königstein, stand ehedem auf dem Gipfel eine Burg. Reste davon sind erkennbar. 1708 wurde er von August dem Starken erklommen, der den noch heute vorhandenen Stufenweg von Hofbaumeister Daniel Pöppelmann anlegen ließ. Zum Angedenken an seine Bezwingung ließ August der Starke an der Ostseite einen 16-m-Obelisken errichten mit der verschieden gedeuteten lateinischen Inschrift: „Der König Friedrich August, Kurfürst zu Sachsen, durch seine Klugheit und Tapferkeit das Glücke überstiegen; also ist auch (von seinen Durchlauchtigen Vorfahren) der erste, so diesen rauhen Felsen bestiegen, und den Weg zu den selben hinan hat bequemer zurichten lassen.“
Die dortige Aussicht ward viel gepriesen und wäre das Logo aus entgegengesetztem Blick. Königssohn Kurfürst Friedrich August III. erstieg den Fels mehrmals und ließ ein Jagdhäuschen darauf erbauen. Von April bis Oktober empfängt eine Felsbaude Gäste. Sonst herrscht „auf dem Plateau des Liliensteins ein warmes und trockenes Klima. Die Pflanzenwelt hat sich angepasst. Bei den Bäumen überwiegen die Kiefern und Birken (…) im westlichen Teil auch Buchen. Die Krautschicht wird von der Heidelbeere dominiert.“
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Textquelle:
Kotte, Henner: Sächsische Schweiz: Die 99 besonderen Seiten der Region Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.
Bildquelle:
Vorschaubild: Blick vom Gamrig auf den Lilienstein, 2012, Urheber: Merops via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0.