„Ein Eiskunstläufer ist nicht nur ein Athlet, er steht nicht nur für Schweiß und Tränen, sondern auch für Glamour und Tragödie“, konstatiert Eislaufkunstlauflegende Katarina Witt. „Das schönste Gesicht des Sozialismus“ gewann zweimal Olympiagold und schuf der DDR Reputation. Der Erfolg – das Ergebnis harter Arbeit, Trainerin Jutta Müller war gefürchtet und geachtet. „Popo rein und lächeln!“ Die Chemnitzerin wurde am 13. Dezember 1928 geboren und gewann selbst im Kunstlauf auf Eis- und Rollbahn. Sie studierte an der DHfK in Leipzig und wurde 1954 Trainerin des SC Wismut Karl-Marx-Stadt. Ihre Methoden waren eigen, die Ergebnisse sportlich und künstlerisch beeindruckend. Sieben ihrer Schützlinge erreichten internationale Spitzenplätze: Gaby Seifert, Günter Zöller, Jan Hoffmann, Sonja Morgenstern, Anett Pötzsch, Katarina Witt und Evelyn Großmann.
55 internationale Medaillen für die DDR. Ein Medienereignis The Battle of the Carmens 1988 in Calgory: „Das Duell zweier junger Athletinnen als Kampf Ost gegen West, Kalter Krieg auf dem Eis. Die Wahl der Kürmusik schürte die Brisanz des Aufeinandertreffens noch: Sowohl Witt als auch ihre US-Rivalin Debi Thomas traten als Carmen aus der gleichnamigen Oper von Georges Bizet an.“ Das erfolgreiche Gespann Witt /Müller ward „als Diplomaten im Trainingsanzug“ staatsgeehrt. Umstritten Jutta Müllers Verstrickungen ins sozialistische Regime. Seit 2004 gehört sie zur Hall of Fame des Eiskunstlaufes. Zur Ehrenbürgerin machte Chemnitz Jutta Müller 2008.
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Textquelle
Kotte, Henner: Chemnitz: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.
Bildquelle
Vorschaubild: Eishalle im Eissportzentrum Chemnitz, 2019, Urheber: via Wikimedia Commons CC BY-SA 4.0.