Im Jahre 1657 erleichterte der Niederländer Hendrick Heuck die Flussquerung mit der innovativen Technik der Gierseilfähre. Die Boot hängt an einem Seil, das sich kurz vor der Fähre aufteilt und an Bug und Heck befestigt ist. Verändert sich die Länge der Enden zueinander, verändert sich der Winkel des Schiffes zum Strom: ndl: gieren – dt. drehen. Allein dieser Wasserdruck drängt die Fähre nun ans angestrebte Ufer. Das Seil wird im Fluss unmittig verankert, damit es durchfahrende Schiffe nicht behindert. Im Kurort Rathen ist solch seltene Technik noch in Betrieb: die Gierseilfähre verbindet Nieder- mit Oberrathen. Nicht nur für Freaks der Anschauung wert.
Gierseilfähre Rathen
unterhalb der Bastei
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Textquelle:
Kotte, Henner: Sächsische Schweiz: Die 99 besonderen Seiten der Region Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.
Bildquelle:
Gierseilfähre Bergland (Juli 2017), Urheber: