Rudolf Häntzschel war ein stiller Mann und schuf ab 1960 fast unbemerkt einen der beliebtesten Kletterwege in der Sächsischen Schweiz. „Er baute aus eigener Initiative, ohne offizielle Erlaubnis und weitgehend im Alleingang mit Material, das er teilweise von Schrottplätzen holte. Er benötigte dafür fast zehn Jahre.“ Die Häntzschelstiege bietet Hochgebirgsatmosphäre: tiefe Abgründe, enge Klüfte, freie Stufen, Sicherung durch Ketten. Der Steig „führt vom Fuß des Bloßstocks in den Affensteinen bis zur Spitze des Langen Horns und überwindet auf einer Länge von 700 m einen Höhenunterschied von 160 m mit 516 Stufen“. Mehr an Bergsteigen ohne den Profi geht nicht.
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Textquelle:
Kotte, Henner: Sächsische Schweiz: Die 99 besonderen Seiten der Region Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.
Bildquelle:
Kamin im oberen Abschnitt, 2010, Urheber: