„Höhlen in der Sächsischen sind zahlreicher anzutreffen, als viele vermuten. Im Vergleich zu den riesigen Höhlen und Höhlensystemen in den Karstgebieten erscheinen die Höhlen in der Sächsischen Schweiz allerdings geradezu winzig.“ Als eine der beeindruckendsten wird die Johannes-Ruscher-Höhle beschrieben: „tektonische Klufthöhle mit gewaltigen Ausmaßen“: Sie ist 83 Meter lang, 41,5 Meter tief. „Nach schwierig zu findenden Mundloch in die Kluft absteigen und nach kurzer Kriechstrecke in eine weitere Kluft, dann durch 9 m langen Gang gelangt man in den großen Raum.“ Neben den Klufthöhlen „gibt es noch Schichtfugenhöhlen und Trümmerhöhlen sowie Kombinationen aus den genannten Typen.
Eine Sonderform stellen die künstlichen Höhlen, wie das Mönchsloch am Mönch, dar. Insgesamt werden heute über 400 Höhlen in der Sächsisch-böhmischen Schweiz benannt.“ Der Dresdner Johannes Ruscher gehört zu den „bedeutendsten sächsischen Höhlenforschern und erwarb sich besondere Verdienste bei der Etablierung der institutionalisierten Höhlenforschung in Sachsen. Er besuchte die Volksschule in Dresden. Im Ersten Weltkrieg wurde er zur Marine eingezogen und beschäftigte sich in dieser Zeit autodidaktisch mit der Petrografie. 1920 gründete er in Dresden den ‚Verein für Höhlenkunde in Sachsen‘, dessen Vorsitzender er 19 Jahre lang war. Er (…) erstellte den ersten sächsischen Höhlenkataster.“ Die bekanntesten Höhlen der Sächsischen Schweiz tragen fantasievolle Namen: Diebshöhle, Teufelskammer, Bennohöhle, Felsenscheune. Nicht bei allen empfiehlt sich die eigne Erkundung.
Lesetipp
Bellmann, Michael: Der Höhlenführer, Elbsandsteingebirge: Höhlen der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, Dresden, 2010.
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Textquelle:
Kotte, Henner: Sächsische Schweiz: Die 99 besonderen Seiten der Region Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.
Bildquelle:
Vorschaubild: Eingang zur Bennohöhle, 2013, Urheber: Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0.
Das Mönchsloch, Unterstand für Wachposten der Felsenburg, 2005, Urheber: Wahldresdner via Wikimedia Commons Gemeinfrei.