"Meinen Deutschen bin ich geboren und ihnen will ich dienen."
Martin Luther, Brief an Nikolaus Gerbel, November 1521
„...man muss nicht die Buchstaben in der lateinischen Sprache fragen, wie man soll Deutsch reden, wie diese Esel tun, sondern man muss die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gassen, den gemeinen Mann auf dem Markt drum fragen und denselbigen auf das Maul sehen, wie sie reden, und darnach dolmetschen; da verstehen sie es denn und merken, daß man deutsch mit ihnen redet.“
Martin Luther: Sendbrief vom Dolmetschen
Der Reformation und ihrer Wirkungsgeschichte widmen sich ab April 2017 auch die großen, nationalen Sonderausstellungen in Deutschland:
Kurfürst Friedrich von
Sachsen, genannt der Weise ließ den geächteten Martin Luther zu
seinem Schutze am 4. Mai 1521 auf die Wartburg verbringen, wo er
inkognito als „Junker Jörg“ bis zum 1. März 1522 blieb. Er
übersetzte hier die Bibel. Auf den Tag genau 496 Jahre später
öffnet auf der geschichtsträchtigen Wartburg die Ausstellung
"Luther und die Deutschen". 300 Exponate illustrieren den
Einfluss Luthers auf Geschichte, Gesellschaft, Bildung und
Sprache. Darunter
befinden sich u. a. Gemälde von Künstlern wie Lucas Cranach d. Ä.,
Lucas Cranach d. J. und Albrecht Dürer aus dem 16. Jahrhundert sowie
modernere Arbeiten aus dem 19. und 20. Jahrhundert, wie von Caspar
David Friedrich.
Das Sächsische Staatsarchiv steuert als Leihgabe die sogenannte "Bannandrohungsbulle" bei, ein handschriftliches Original der päpstlichen Urkunde gegen Martin Luther.
Weitere Informationen: "Luther und die Deutschen" auf der Wartburg
Im Zentrum dieser
Sonderausstellung stehen die berühmten 95 Thesen Martin Luthers, die
er an die Tür der Schlosskirche geschlagen haben soll. Sie waren der
Auslöser der Reformation. Gezeigt wird die Sonderausstellung der
Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt im Augusteum, dem
Vordergebäude des Wittenberger Lutherhauses. Vorgestellt werden
anhand persönlicher Gegenstände Luthers die Wurzeln der
Reformation. Seine spätere Wirkungsgeschichte demonstrieren bekannte
Personen unserer Zeitgeschichte.
Weitere Informationen: https://lutherstadt-wittenberg.de
Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums im Martin-Gropius-Bau, Berlin, zeigt schon seit dem 12. April 2017 (Ende: 5. November 2017) eine Weltzeitreise, die durch fünf Jahrhunderte und über vier Kontinente führt. Als erste Ausstellung zeigt der "Luthereffekt" die Vielfalt und Wirkungsgeschichte, aber auch die Konfliktpotenziale des Protestantismus in der Welt. Welche Spuren hinterließ er in anderen Konfessionen und Religionen?
Der Leipziger Maler Michael
Triegel hat zum 500. Reformationsjubiläum Pergament-Miniaturen zu
ausgewählten Tischreden Martin Luthers gemalt. Das Museum der
bildenden Künste zeigt diese in einer Kabinettausstellung.
Berühmt geworden ist Michael Triegel, seitdem ihn Papst Benedikt XVI. seinen Raffael nannte. Der Maler durfte den „deutschen“ Papst 2010 porträtieren. Triegel ist am 13. Dezember 1968 in Erfurt geboren und arbeitet als Maler, Zeichner und Grafiker in Leipzig.
Bildnachweis:
Die Abbildungen Martin Luthers sind aus Wikimedia Commons, sie sind gemeinfrei.
Foto des Museums der bildenden Künste, Leipzig: Gunnar Klack.