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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Auch ein König

Auch ein König

 Carl Heinrich Graun. Radierung von Andreas Möeller.
Carl Heinrich Graun. Radierung von Andreas Möeller.

Der Musikmeister Carl Heinrich Graun war einer der beliebtesten Opernkomponisten und stand beim Alten Fritz in höchster Gunst. Eines Tages erhielt er von dem Könige den Befehl, sofort eine Probe seines neuesten Werkes abzuhalten, da er verhindert wäre, der Aufführung beizuwohnen.

Graun tat wie befohlen und Friedrich folgte dem Vortrage mit der größten Aufmerksamkeit. Am Schluss der Probe ließ er sich die Partitur geben, nahm seinen Bleistift und strich einige Seiten derselben durch. »Alles, was ich gestrichen habe, muss geändert werden. Es missfällt mir«, sagte er und reichte dem Meister die Partitur zurück.

»Das tut mir sehr leid, Ew. Majestät«, erwiderte Graun. »Aber ich werde keine Note ändern, denn übermorgen ist Generalprobe und bis dahin ist es mir unmöglich, Neues zu schreiben und einzustudieren. Außerdem habe ich noch einen Grund. Diesen darf Ew. Majestät erst dann hören, wenn Sie gnädiger sein werden.«

»Ich bin ja gar nicht ungnädig auf Ihn, Graun. Darum will ich den Grund gleich wissen.« Graun sah den König ruhig an, nahm seine Partitur an sich und sagte mit freundlicher Miene: »Majestät, überdies hier bin ich König!«

»Da hat Er recht«, rief Friedrich lachend. »Ich lasse mir auch nicht ins Handwerk pfuschen.«

Bildnachweis

Kopfbild: Friedrich II., Gemälde von Anton Graff, 1781 aus Wikimedia, gemeinfrei.

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