Sachsen-Lese

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Florian Russi
Papier gegen Kälte

Manfred Hoffmann, ehemals Klassenbester, ist ein angesehener Kinderarzt mit eigener Praxis und strebt nach dem Professorentitel. Stets bemüht, allen in ihn gesetzten Erwartungen zu entsprechen, steuert sein Leben in eine Sackgasse. Die jahrelange wissenschaftliche Arbeit erweist sich plötzlich als vergebens, sein Karriereaufstieg ist gefährdet, seine Ehe gescheitert, alle Erwartungen enttäuscht. Auf der Suche nach Genugtuung und nach Rechtfertigung begibt er sich auf Wege, die gefährlich weit in die Netze der organisierten Kriminalität ziehen.

Eine packende Mischung aus Entwicklungsroman und spannendem Thriller.

auch als E-Book erhältlich

Bismarck und der Kronprinz

Bismarck und der Kronprinz

Verfasser unbekannt

Wilhelm II. und Bismarck.
Wilhelm II. und Bismarck.

Eines Tages erschien der Reichskanzler im Schloss, um sich zum Vortrage bei Seiner Majestät Wilhelm II. zu begeben. Während er angemeldet wurde, trat er in die angelehnte Tür eines Nebenzimmers, aus welchem ihm fröhliche Kinderstimmen entgegen schallten.

Es war das Spielzimmer der kaiserlichen Kinder, und der Kanzler sah mit Freude, wie der Kronprinz einen Leierkasten drehte, nach dessen Klängen die beiden jüngeren Prinzen zu tanzen versuchten. Kaum erblickten sie den Kanzler, als Prinz Eitel Friedrich auf ihn zukam und ihn anredete: »Bitte, bitte, Fürst Bismarck, tanz einmal mit uns!«

Lächelnd wehrte der Fürst den stürmischen Knaben ab und sagte: »Nein, nein, dazu bin ich zu alt. Das kann ich wirklich nicht, aber wenn der Kronprinz mittanzen will, dann will ich so lange die Drehorgel spielen.« Der Vorschlag wurde mit Jubel aufgenommen. Fürst Bismarck drehte den Leierkasten im Schweiße seines Angesichts – und die Prinzen tanzten danach.

Da öffnet sich plötzlich die Tür, und herein tritt der Kaiser, das seltsame Bild mit Staunen und Rührung betrachtend. »Nun, das muss ich sagen«, hub der Kaiser an, »es ist sehr liebenswürdig von Ihnen, lieber Fürst, sich mit den Kindern abzugeben. Aber –« und dabei erhob der Kaiser scherzhaft drohend den Zeigefinger – »ei, ei, Sie fangen bei Zeiten an! So früh schon soll der künftige Thronerbe nach Ihrer Pfeife tanzen lernen? Das ist ja schon die vierte Generation, der Sie sich widmen.« Der Fürst lachte, entschuldigte sich und folgte dem Kaiser in das Vortragszimmer.

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