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Berndt Seite

Der Traum des Mauerseglers

Berndt Seites Gedichte schätzen die Kraft des Moments. Sie tauchen in ihn ein, entdecken Höhen und Abgründe und legen dabei Vers für Vers frei, wie wir durch das Leben gehen, wer wir sein wollen und wer wir – manchmal wider Willen – dabei werden.

Es sind Gedichte, die träumen, schimpfen und scherzen, sie führen uns von leisen Beobachtungen hin zu den ersten Fragen, die damit ringen, womöglich zu den letzten zu gehören.

Grad uut

Grad uut

Auf dem Marsch durch die Lausitz im Herbst 1760 verdross es den König, dass seine Leute sich nicht immer gerade hielten. „Grad uut, Kinder, grad uut!“ rief er ihnen zu. „Fritz ooch grad uut“, war die Antwort, und ein Husar, dem der König den gleichen Vorwurf machte, gab es ihm noch besser: „Ooch grad uut, Fritz, unn die Stiefeln in die Höh gezogen!“ Der König ritt lachend weiter.

Selig sind…

Auf dem Platz des Potsdamer Stadtschlosses hatte der König die lutherische Kirche errichten lassen, gerade gegenüber beim Hauptportal des Schlosses. Sie war mit einer prächtigen Fassade aus Quadersteinen im Stile der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom geschmückt, durch die freilich das Innere verdunkelt wurde. Die Prediger steltten dem König vor, dass die Gemeinde infolgedessen ihre Gesangsbücher nicht recht lesen konnte. Da der Bau aber schon zu weit fortgeschritten war, schrieb der König an den Rand der Denkschrift: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“

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