„Fort mit den Trümmern, und was Neues hingebaut“, schmetterte 1948 die FDJ. Frauen griffen zum Hammer und versuchten, die Stadt wieder bewohnbar zu machen. Doch beim Aufbau hielten die Ziegel nicht aufeinander, Bindemittel wie Kalk und Zement fehlten. „Immer wieder wurden Versuche unternommen, neue Mischungen hergestellt. Und nach jedem Experiment die gespannte Frage, sind wir auf dem richtigen Weg?“ Schließlich bleibt das Messgerät bei 270 kg/cm stehen. „Als Grundstoff werden fortan Braunkohlen-Filterasche und Hochofenschlacke verwendet, die beide in ausreichenden Mengen vorhanden sind.“ Die Innovation: Chemnitzer hydraulischer Binder.
Filmtipp
"Eine Stadt hilft sich selbst": Dokumentarfilm, DDR, 1948, Regie: Willy Zeunert
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Textquelle
Kotte, Henner: Chemnitz: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.
Bildquelle
Vorschaubild: Erhärteter Mauermörtel in Sichtmauerwerk, 2005, Urheber: Orgullomoore via Wikimedia Commons Gemeinfrei.