„Wo Akten wichtig – ist Dulli richtig“, sprach die Werbung, und bis dato ist der Heftstreifen aus Büros nicht wegzudenken. Carl Kohl meldete 1941 einen „Aufreiher für Blattsammlung mit federndem Mittelteil“ als Gebrauchsmuster an. Der findige Handelsvertreter wusste, dass österreichisch dulli gleich vortrefflich heißt. Chemnitz glaubt, sich nun eine verlorene Entdeckung wieder zuschreiben zu dürfen. Nein: Außer Namen und Firmenadresse Eisenstuckstraße gab Kohl nichts, das Patent ließ am 8. Juli 1938 Georg Heinrich Laufer aus Frankfurt a. M. unter der Nummer 1440592 beim Patentamt registrieren. Doch bis 1992 produzierte Chemnitz Dulli, Dulli, Dulli.
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Textquelle
Kotte, Henner: Chemnitz: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2017.
Bildquelle
Vorschaubild: Heftstreifen aus Plastik, 2005, Urheber: Andreas -horn- Hornig via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0.