Sachsen-Lese

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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Der Königin Carola Erbe

Der Königin Carola Erbe

Ernst Richard Freytag

Partie in den Königin-Carola-Anlegen in Aue 1911.
Partie in den Königin-Carola-Anlegen in Aue 1911.


Carola von Sachsen, geborene Prinzessin von Wasa-Holstein-Gottorp, letzte Königin von Sachsen, engagierte sich begeistert und geschickt im karitativen Bereich. Sie wurde am 5. August 1833 in Wien geboren; sie starb am 15. Dezember 1907 in Dresden. Ausnahmsweise war die Heirat mit Albert von Sachsen eine Liebesheirat. Ihr königlicher Gemahl stützte ihre Arbeit. Carola widmete sich dem Aufbau vieler neuer sozialer Institutionen im Königreich Sachsen, wie zum Beispiel Pflege- und Schulungseinrichtungen. In der Wohltätigkeits-, Armen- und Krankenfürsorge setzte sie neue Impulse. Mit ihrem Engagement für Hilfs-, Kinder- und Frauenvereine trug sie zur Förderung und Anerkennung benachteiligter Gruppen bei. Durch die Ausbildung von Frauen und Mädchen zu Krankenschwestern, Wirtschafterinnen, Näherinnen u. a. Berufszweigen entstanden neue Betätigungsfelder für diese Benachteiligten. Carola erhielt mehrere Auszeichnungen, auch den Sidonien - Orden. Als Namensgeberin der „Carola-Medaille“, die für tätige Nächstenliebe verliehen wurde, blieb sie im Volk in Erinnerung. Nach ihr sind im Land Sachsen viele Örtlichkeiten benannt, vor allem in Dresden, wo sie unmittelbar gewirkt hatte.

Ursula Brekle

Carola von Sachsen.
Carola von Sachsen.

In der ärmsten Hütten eine

Trat einst Sachsens Königin.

Kalt und öde ists im Stübchen,

Not und Kummer wohnen drin.


Auf die harte Streu gebettet

Liegt ein Knabe, fiebernd heiß.-

Zu ihm wendet sich Carola,

Geht zum Lager sanft und leis.


Glättet ihm die wirren Locken,

Reicht ihm einen kühlen Trank

Und spricht tröstend noch beim Scheiden:

„Still, nur still, es währt nicht lang.“


Als sie wieder kam zur Hütte,

War der Knabe blass und tot,

Kalt die Hand, die noch im Sterben

Gruß und Dank ihr kindlich bot.


„Mutter“, hat er oft gesprochen,

„Kommt die Dame wieder her,

Schek ihr doch mein Blumenstöckchen!

Auch sie kam zu mir nicht leer.“


Carola, gerührt zu Tränen,

nimmt die Blume freundlich an,

Lässt sie pflegen, dass sie täglich

Ihre Lust dran haben kann.


In dem königlichen Garten

Pranget manches Blümlein zart,

Aber keines, das mehr Liebe

Eines Herzens offenbart.


Von den Blumen Düfte gebend,

Schön gestaltet, bunt gefärbt,

Ist Carola keine lieber,

Als die, welche sie „geerbt“.


Nichts hat je die Königin

So beglückt und froh gemacht

Als die Blume jenes Knaben,

Der im Tod an sie gedacht.

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