Sachsen-Lese

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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Die vorgeschichtlichen Funde bei Pressel

Die vorgeschichtlichen Funde bei Pressel

Lutz Fritzsche

Bad Düben und die „Dübener Heide“ sind seit jeher Siedlungsgebiet. Darum verwundert es auch nicht, dass es immer wieder zu Funden auch aus vorgeschichtlicher Zeit kommt. In Bad Düben waren beim Bau der Nordspange und beim Bau des Kurhotel am Heide-Spa größere Funde, Angefangen von der späten Bronzezeit, über die römische Kaiserzeit bis ins Mittelalter, gemacht wurden. Aber auch unsere Vorfahren haben schon historisch wertvolles erkannt und gesichert. Wie im folgenden Fall zu ersehen ist. Im Juni 1927 ging folgende Meldung durch die Heimatpresse: „Die Durchforschung der Kiesgrube zwischen Wöllnau und Pressel hat vorläufig ihren Abschluss gefunden. Es ist festgestellt worden, dass es sich hier um eine vorgeschichtliche Siedlung handelt. Diese stammt aus der vierten Periode der Bronzezeit, also ungefähr aus den Jahren 1200-100 v. Chr.

Über die Kiesgrube war damals eine Hütte errichtet. Eine Anzahl Pfosten trugen das Dach. Ein Teil der Pfostenlöcher ist am Südrande der Kiesgrube noch gut zu erkennen. Sie sind mit schwarzbrauner Erde gefüllt, und diese sticht gegen den gelblich „gewachsenen“ Sandboden scharf ab. Die Pfostenlöcher sind ungefähr 1 bis 1,5 m tief. In jedem von ihnen befindet sich eine Menge großer Feldsteine. Diese wurden um die Pfosten gepackt, damit sie fester standen. Im Bereich der Hütte wurden zwei Herdgruben entdeckt. Eine solche Feuerstätte besteht aus einem Feldsteinpflaster, das ungefähr die Form eines Dreiecks hat. Zwischen den Steinen verstreut liegen neben kleinen Holzkohleteilchen (Eichenholz) Scherben von Tongefäßen. So ist unter anderem ein Stück einer Henkeltasse gefunden worden. Der Henkel dieser Tasse sitzt dicht unter Randhöhe. Dies ist ein Zeichen dafür, dass der Fund der vierten Periode und damit der jüngeren Bronzezeit angehört. In der älteren Bronzezeit (erste und zweite Periode) saß der Henkel noch niedriger. In der fünften Periode hingegen findet man den Henkel stets überragend. Außer dem Tassenstück wurden ein Spinnwirtel und ein Webgewicht, beide aus gebranntem Lehm, aufgefunden. In diesen zwei Sachen haben wir die wichtigsten Teile des Spinngerätes der Bronzezeitmenschen vor uns. Es war verhältnismäßig einfach zu handhaben. Bemerkenswert ist, dass diese einfachen Spinnwerkzeuge noch heute bei zurückgezogenen Völkerschaften verwandt werden. Selbst französische Landleute in den Ardennen besitzen diese noch. Weiter wurde ein Mahlstein zutage gefördert. Auf diesem Steine wurden die Körner gemahlen. Dabei seien gleich einmal die Feldfrüchte erwähnt, die damals angebaut wurden. Es sind Hirse, Gerste und Weizen. Roggen gab es in dieser Gegend noch nicht. In dem aufgebrochenen Gelände lagen noch eine ganze Anzahl Urnen umher. Meist waren es zerbrochene Gefäße. Sie ließen häufig die doppelkonische Form erkennen. Mitunter entdeckte man auch Urnen mit schön geschwungenem Hals. Letztere sind mit Riefen, Rillen oder schräglaufenden Rippen versetzt verziert. Sie sind von gelblich-brauner bis dunkelbrauner Färbung. Die doppelkonischen Gefäße sehen grau bis rötlichgrau aus und haben ganz glatte Außenflächen.

Die Menschen, die zu jener Zeit hierher gesiedelt haben, trieben schon Ackerbau und Viehzucht. Sie saßen bis zur Mulde und stießen, wahrscheinlich am Ende der dritten Periode, um 1200 v. Chr., weiter nach Westen vor.

Das Ergebnis des Fundes ist zufriedenstellend. Der Wissenschaft ist die Aufdeckung von früheren Siedlungen in hiesiger Gegend interessant, weil diese Fälle hier immerhin selten sind. Meist handelt es sich bei den Funden um Gräberfelder, wie ja auch hier zuerst angenommen wurde.“

In jener Zeit gab es aber auch Fundmeldungen aus Söllichau, Kossa, Authausen, Düben und Durchwehna. Man ging noch aufmerksam durch Wald und Flur und wurde nicht selten dafür belohnt.


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