Im Jahre 1171 – zu Zeiten des Markgrafen Otto von Meißen* – fing man an, in Meißen Silbererze zu hauen, und zwar zunächst bei dem Dorfe Loßnitz und Christiansdorf. Dieser Ort wurde nach Erbauung einer Stadt „Freyberg“ oder „Das freie Bergwerk“ genannt. Die Sachsen, die von Zellerfeld dorthin zogen, bauten das Bergwerk zuerst.
Als nämlich einmal Fuhrleute von Zellerfeld und Wildemann Blei nach Böhmen brachten, wurden sie bei Freiberg in einem Wagengleise eines schönen Glanzes gewahr, den das Wasser freigelegt hatte. Und weil es dem Harzer Erz nicht unähnlich war, nahmen sie etliche Stufen mit sich in die Heimat. Bei der Probe erwiesen sich diese als silber- und bleihaltig, und es zogen deshalb viele Bergleute von Zellerfeld und Goslar in jene Gegend, wo sie schürften, Bergwerke anlegten und bals reiche Ausbeute gewannen.
* Markgraf Otto von Meißen erhielt erst Jahrhunderte später den Beinamen Otto der Reiche, wegen der reichen Silberfunde bei Freiberg.
Bildnachweis
Kopfbild: Ein 5 kg Silberbarren. Fotograf: Armin Kübelbeck, CC-BY-SA, Wikimedia Commons
Abb. im Text aus Wikimedia, gemeinfrei.
Quelle