Sachsen-Lese

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Michael Pantenius

Die Weinstraße Saale-Unstrut
Mit der Weinroute an der Weißen Elster und der Weinstraße Mansfelder Seen
Reiseführe

Als Weinliebhaber muss man nicht immer Richtung Süden fahren, um an gute Tropfen zu gelangen. Mitten in Sachsen-Anhalt finden sich Weinstandorte mit jahrhundertealter Tradition, kann man in einer landschaftlich schönen, an historischen Bauten reichen Umgebung erlesene Kreszenzen genießen.

In neun detailliert beschriebenen Touren lädt Autor Michael Pantenius dazu ein, die Weinstraße Saale-Unstrut – mit der Weinstraße Mansfelder Seen und der Weinroute an der Weißen Elster – kennenzulernen. Der reich bebilderte und mit Karten versehene Reiseführer enthält neben den Routenvorschlägen zu den lokalen Weingütern und Sehenswürdigkeiten ein Wein-ABC, Hinweise auf regionale Feste sowie Tipps zur Übernachtung und Gastronomie.

Unser Leseangebot
Gleislose Bielathal-Motorbahn

Gleislose Bielathal-Motorbahn

Henner Kotte

O-Bus – oh, Irrtum!

Die „Gleislose Bielathal-Motorbahn mit elektrischer Oberleitung“ war nicht (wie oft behauptet) der erste O-Bus Europas, aber der erste im Königreich Sachsen. Betriebsbeginn: 10. Juli 1901. Strecke: Königstein—Kaltwasserheilbad Königsbrunn. Bereits 1847 meinte Werner Siemens: „Wenn ich mal Muße und Geld habe, will ich mir eine elektromagnetische Droschke bauen, die mich gewiss nicht im Dreck sitzen lässt …“ 1882 führte Siemens seine erste elektrisch angetriebene Wagonette vor. Anlässlich der Weltausstellung in Paris verkehrte bereits regelmäßig ein O-Bus. In Deutschland eröffnete im Mai 1901 die „Gleislose Bahn Eberswalde“. Siemens-Ingenieur Max Schiemann erkor dafür das Bielatal. Das Bielatal war bereits 1833 verkehrstechnisch erschlossen. Die elektrische Oberleitung hing in sechs Metern Höhe an Masten, waren diese nicht zu errichten, so wurden an die Hausfassaden Rosetten gesetzt, die den Fahrdraht hielten.

Die Stromabnahme erfolgte durch die bis heute üblichen Abnahmestangen. Doch war die Strecke im Bielatal nur einspurig befahrbar, d. h., begegneten sich zwei Busse, musste einer die Leitung freigeben und Vorfahrt gewähren. Die ersten Fahrgastwaggons boten 18 Sitz- und 6 Stehplätze. Mit Aufnahme des Güter- und Postverkehrs wurde der Wagenbestand verdoppelt. Allerdings: Die eisenbereiften Holzspeichenräder waren Ursache für Lärm und Zerstörung des Straßenbelags. Wirtschaftlich unrentabel: Die Beförderung sowohl von Personen als auch von Gütern blieb hinter allen Erwartungen zurück. 1904 stellte die „Gleislose Bielathal-Motorbahn“ ihren Betrieb ein.


Mehrere Oberleitungsrosetten entlang der Strecke erinnern noch heute an die Bilathalbahn, z.B.

in Königstein an den Gebäuden Bielatalstraße 2,3.37,47 und 75

*****

Textquelle:

Kotte, Henner: Sächsische Schweiz: Die 99 besonderen Seiten der Region Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2016.

Bildquelle:

Vorschaubild: Detailaufnahme Bielatalbahn (Oberleitungsbus), zwischen 1901 und 1904, Urheber: unbekannt via Wikimedia Commons gemeinfrei.

Noch existierender Oberleitungshaken in Königstein, 2012, Urheber: TOMMES-WIKI via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0.


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