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Christoph Werner

Buckingham Palace
Roman

Durch Zufall gerät Weimar in das Blickfeld des britischen Geheimdienstes, als dieser versucht, die englische Monarchie vor den Offenbarungen ihrer eigenen Vergangenheit zu schützen. - Ein spannender Roman, der den Leser in die Welt der Macht führt. Dabei wird ihm einiges abverlangt, denn die Handlung ergibt sich aus einem Puzzle von Szenen und erfordert detektivisches Gespür.

Auch als E-Book erhältlich 

MOTIVE der Männer im Widerstand 20. Juli 1944

MOTIVE der Männer im Widerstand 20. Juli 1944

Dipl.-Päd. Ursula Brekle

Claus Schenk Graf von Stauffenberg
(* 15. 11. 1907 in Jettingen; † 20. oder 21. Juli 1944 in Berlin – Bendlerblock erschossen)

„Es ist Zeit, daß jetzt etwas getan wird. Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muß sich bewußt sein, daß er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird. Unterläßt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen. […] Ich könnte den Frauen und Kindern der Gefallenen nicht in die Augen sehen, wenn ich nicht alles täte, dieses sinnlose Menschenopfer zu verhindern.“

– Claus Schenk Graf von Stauffenberg kurz vor dem 20. Juli 1944 (1)

Henning von Tresckow (* 10.01.1901 in Magdeburg; † 21. Juli 1944 bei Ostrów Mazowiecka, Bezirk Bialystock, Selbstmord)

„Das Attentat muß erfolgen, coûte que coûte. Sollte es nicht gelingen, so muß trotzdem in Berlin gehandelt werden. Denn es kommt nicht mehr auf den praktischen Zweck an, sondern darauf, daß die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte unter Einsatz des Lebens den entscheidenden Wurf gewagt hat. Alles andere ist daneben gleichgültig.“
  • Henning von Tresckow: Briefe an Stauffenberg, Juli 1944 (2)

Carl Friedrich Goerdeler
(* 31.07.1884 in Schneidemühl; † 2. Februar 1945 in Berlin-Plötzensee ermordet)

„Das deutsche Volk muss und wird sich selbst von einem System befreien, das unter dem Schutz des Terrors ungeheuerliche Verbrechen begeht und Recht, Ehre und Freiheit des deutschen Volkes zerstört hat.“


- In Positionspapier für die britische Regierung 1943 (3)

Fritz-Dietlof von der Schulenburg
(* 5.09.1902 in London; † 10. August 1944 in Berlin-Plötznsee ermordet)

„Wir haben diese Tat auf uns genommen, um Deutschland vor einem namenlosen Elend zu bewahren. Ich bin mir klar, daß ich daraufhin gehängt werde, bereue meine Tat aber nicht und hoffe, daß sie ein anderer in einem glücklicheren Moment durchführen wird.“

    - Schulenburg

„Wir werden Hitler totschlagen müssen, bevor er Deutschland völlig zugrunde richtet.“

- Schulenburg an General der Waffen SS Steiner (5)

Helmuth James Graf von Moltke
(* 11.03.1907 in Kreisau; †23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee ermordet)

„ich habe mein ganzes Leben lang, schon in der Schule, gegen einen Geist der Enge und der Gewalt, der Überheblichkeit und der mangelnden Ehrfurcht vor Anderen, der Intoleranz und des Absoluten, erbarmungslos Konsequenten angekämpft, der in den Deutschen steckt und der seinen Ausdruck in dem nationalsozialistischen Staat gefunden hat.“
  • Helmuth James Graf von Moltke: An die Söhne Caspar und Konrad. Tegel, den 11. Oktober 1944 (6)

„Wir werden gehängt, weil wir zusammen gedacht haben.“

- Helmuth James Graf von Moltke: An seine Ehefrau

Peter Graf Yorck von Wartenburg
(* 13.11.1904 auf Gut Klein Oels, Niederschlesien; †18. August 1944 in Berlin-Plötzensee ermordet)
„Wenn wir uns einbilden, etwas ähnliches wie eine Elite zu sein, oder eine Führungsaufgabe zu haben, dann haben wir versagt und zwar dem einfachen Manne, dem Arbeiter gegenüber, denn sonst hätte das Dritte Reich nicht passieren dürfen. Wir haben eine Schuld gutzumachen am deutschen Arbeiter, deshalb müssen wir dieses Regime beseitigen.“
        • Peter Graf Yorck von Wartenburg (7)

Dietrich Bonhoeffer
(* 4. Februar 1906 in Breslau; †9. April 1945 im KZ Flossenbürg erschossen)

„Man muß damit rechnen, daß die meisten Menschen nur durch Erfahrungen am eigenen Leibe klug werden. […]Tatenloses Abwarten und stumpfes Zuschauen sind keine christlichen Haltungen. Den Christen rufen nicht erst die Erfahrungen am eigenen Leibe, sondern die Erfahrungen am Leibe der Brüder, um derentwillen Christus gelitten hat, zur Tat und zum Mitleiden.“ (8)


Freund George Bell notierte sich Bonhoeffers letzte Botschaft 1945 wie folgt:

“Tell him (he said) that for me this is the end but also the beginning. With him I believe in the principle of our Universal Christian brotherhood which rises above all national interests, and that our victory is certain – tell him, too, that I have never forgotten his words at our last meeting.” (9)

Alfred Delp SJ
(* 15. September 1907 in Mannheim; † 2. Februar 1945 in Berlin-Plötzensee ermordet)

„Wie lange ich nun hier warte, ob und wann ich getötet werde, weiß ich nicht. Der Weg hierher bis zum Galgen nach Plötzensee ist nur zehn Minuten Fahrt. Man erfährt es erst kurz vorher, dass man heute und zwar gleich "dran" ist. Nicht traurig sein. Gott hilft mir so wunderbar und spürbar bis jetzt. Ich bin noch gar nicht erschrocken. Das kommt wohl noch. Vielleicht will Gott diesen Wartestand als äußerste Erprobung des Vertrauens. Mir soll es recht sein. Ich will mir Mühe geben, als fruchtbarer Same in die Scholle zu fallen, für Euch alle und für dieses Land und Volk, dem ich dienen und helfen wollte“

– Abschiedsworte von Alfred Delp aus Berlin- Plötzensee am 2. Februar 1945

Quellen:

  1. Stauffenberg kurz vor dem 20. Juli 1944, zit.n. Joachim Kramarz: Claus Graf von Stauffenberg. 15. November 1907 – 20. Juli 1944. Das Leben eines Offiziers. Bernard & Graefe, Frankfurt am Main 1965, S. 201 u. S. 132).
  2. zit. n. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Berlin 2004, S. 176
  3. Positionspapier für die britische Regierung, 19./20. Mai 1943, zitiert nach: Gillmann u. Mommsen: Politische Schriften und Briefe Carl Friedrich Goerdelers. 2003, S. 945.
  4. Gerd R. Ueberschär: Für ein anderes Deutschland. Der deutsche Widerstand gegen den NS-Staat 1933–1945. Fischer, Frankfurt am Main 2006, S. 215 f.

  5. zit. n. Marion Gräfin Dönhoff: <Um der Ehre willen> Erinnerungen an die Freunde vom 20.Juli, Berlin 1994, S. 87
  6. Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel September 1944 – Januar 1945. C.H.Beck 2011. S. 64 books.google.de
  7. Ger van Roon: Neuordnung im Widerstand. Der Kreisauer Kreis innerhalb der deutschen Widerstandsbewegung. München 1967. S. 226.
  8. DBW 8 (WE), S. 33–34.
  9. DBW 16, S. 468; Eberhard Bethge: Dietrich Bonhoeffer. Eine Biographie. München 1978, S. 1037, Fußnote 54; zu Wortlaut und Übersetzung Sabine Dramm: Dietrich Bonhoeffer: Eine Einführung in sein Denken. Gütersloh 2001, S. 264.

Bildnachweis:

H. von Tresckow: Bundesarchiv, Bild 146-1976-130-53 / CC-BY-SA 3.0

Volksgerichtshof, C. F. Goerdeler: Bundesarchiv, Bild 151-58-16 / CC-BY-SA 3.0

Volksgerichtshof, Helmuth James Graf v. Moltke: Bundesarchiv, Bild 147-1277 / CC-BY-SA 3.0

Volksgerichtshof, Peter Graf York von Wartenburg: Bundesarchiv, Bild 151-02-12 / CC-BY-SA 3.0

Dietrich Bonhoeffer: Bundesarchiv, Bild 146-1987-074-16 / CC-BY-SA 3.0

Alfred Delp SJ: Urheber Graf Foto

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