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Kennst du Antoine
de Saint-Exupéry?

Karlheinrich Biermann

Großer Beliebtheit erfreut sich noch heute die Geschichte vom kleinen Prinzen, jenem philosophischen Märchen, das von Liebe, Freundschaft und Tod handelt. Darin geht Saint Exupery der Frage nach dem Sinn des Lebens nach und blickt zurück auf sein eigenes: das Abenteuer einer Bruchlandung, das Überleben in der Wüste, die Sehnsucht nach der verlorenen Liebe … all das war dem Autor nur allzu vertraut.

Vom alten Bergbau

Vom alten Bergbau

Dr. Walter Fröbe

Das vom Kaiser Maximilian I. 1501 verliehene Wappen der Stadt Annaberg zeigt Anna selbdritt. Die begleitenden Männer stellen Bergleute dar und erinnern zusammen mit dem Bergmannsgezähe an die früheren Silberminen in der Gegend.
Das vom Kaiser Maximilian I. 1501 verliehene Wappen der Stadt Annaberg zeigt Anna selbdritt. Die begleitenden Männer stellen Bergleute dar und erinnern zusammen mit dem Bergmannsgezähe an die früheren Silberminen in der Gegend.

Der Bergsegen überglänzte die erste mühsame Siedlerarbeit des Bauern [im Erzgebirge]; er ließ sie fast vergessen.

Mit den Anbrüchen im Muldental zwischen 1162 und 1170 hebt es an. Markgraf Otto holt Harzer Bergleute herbei. Freiberg, dessen Ruhm viele Jahrhunderte sächsischer Geschichte erhellen soll, erhebt sich. Seine erste Glanzzeit dauert bis 1280.

Im oberen Erzgebirge ist der Bergbau schon im 12. und 13. Jahrhundert in Eisen und Zinn ganghaft gewesen. Waren die Herrschaft Schwarzenberg mit Eibenstock und dem oberen Schwarzwassertal, Geyer—Ehrenfriedersdorf und Altenberg mit Zinnwald und Geising die drei bedeutsamen Zinnabbaugebiete, so zeugen für die Gewinnung des Eisens in der Zeit vor 1500 mächtig und wuchtig die Reihe der Hammerwerke in den Tälern des Schwarzwassers, der Mittweida und Mulde.

Es war also nicht so, dass erst mit dem Aufblühen von Schneeberg der Bergbau im oberen Erzgebirge rege geworden ist. Er war vordem schon da. Überall schürften Bergleute auf edle Metalle, kleinere Grubenbetriebe waren im Gange. Es „wibbelte und kribbelte“ überall in den Bergen und Tälern, bis schließlich die mächtigen Anbrüche von Schneeberg, Annaberg, Joachimsthal und Marienberg jene Frühzeit bergmännischen Wesens ins Dunkel der Vergessenheit geraten ließen.

Das große Berggeschrei


Mit Schneeberg hub’s an. I471 stoßen Bergleute in einer Zwickauer Bürgern gehörigen Zeche auf reiche Silberadern. Das Signal ist gegeben! Von allen Seiten strömt es herzu. 1472 wirft es am reichsten. Man hat den „Putzen bei den Haaren gekriegt“, sagt der Chronist. Hell über allen Zechen glänzt St. Georg, die reichste Ausbeute schüttende Grube. Mächtige technische Anlagen wie der Filzteich sollen die nötigen Betriebswässer schaffen und abführen. Von 1470 bis 1500 wird Silber in Höhe von 6 Millionen Gulden verhüttet, eine märchenhafte Summe in einer Zeit, in der man für 20 000 Gulden eine Herrschaft von 8 Millionen Umfang kaufen kann.

St. Annaberg am Schreckenberg folgt! 1496 wird die Kunde vom Annaberger Silberblick allgemein bekannt. „Als wie zu einer Wallfahrt“ strömen die Menschen herbei. 1496 wird der Grundstein zur neuen Stadt: „Neustadt am Schreckenberge“ gelegt. 1501 erhält sie den Namen: St. Annaberg. Von 1505 bis 1530 waren 380 Zechen in Betrieb; sie schütten eine Ausbeute von I7 Millionen Gulden. Bald sollte vor dem Walde eine neue mächtige Bergstadt erstehen: Marienberg. Dort war in der Nähe der alten Dorfsiedlung Schletta Erzsegen angefahren worden. Sofort setzte die allgemeine Wanderung der Bergknappen ein, denn jung befahrenes Feld ließ mühelose Ausbeute erhoffen.

Und so wie am Beispiel der größten neuen Bergstädte gezeigt wurde, so geschah es ähnlich vielerorts im Gebirge. Freilich nahmen diese Bergbaukolonnen nicht den stürmischen Aufschwung wie jene, immer aber ließen sie bis dahin unbekannte und unbewohnte Flecken des Gebirges aufleuchten.

Mit dem Bergmann kam der Handwerker, der Kaufmann, der Gelehrte. Das Gebirge, das bis dahin als wilde Ecke verschrien war, gewann seinen Ruhm wie über Nacht.

Quelle:

Fröbe, Dr. Walter: „Ein Jahrtausend erzgebirgischer Geschichte“.

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