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Achim und Bettina von Arnim waren als Dichterehepaar einmalig in der deutschen Literaturgeschichte. Florian Russi stellt in diesem Büchlein die beiden Menschen, ihr Umfeld und einige ihrer wichtigsten Werke vor. Begleiten Sie ihn bei diesem Einstieg in die Kulturepoche der Romantik. ISBN 978-3-86397-069-7

Eros

Eros

Florian Russi

Bettina von Arnim (1)
Bettina von Arnim (1)


Bettina von Arnim, geb. Brentano, gehört zusammen mit ihrem Mann Achim von Arnim zu den bedeutendsten Schriftstellern der deutschen Romantik. Geboren am 4. April 1785 in Frankfurt am Main verstarb sie am 20. Januar 1859 in Berlin, wo sie Jahrzehnte, auch lange Jahre getrennt von ihrem Mann, gelebt hatte.
Achim von Arnim nahm seinen Wohnsitz in Wiepersdorf (südöstlich von Jüterbog), wo er ein ererbtes Hofgut bewirtschaftete. Nach dem Tode ihres Mannes (1831) wurde die emanzipierte und begabte Bettina durch das 1835 erschienene Buch "Goethes Briefwechsel mit einem Kinde" schlagartig berühmt. Sie schrieb Gedichte, Romane und vor allem Briefe. Sie nutzte ihre gesellschaftliche Stellung und weitreichende Verbindungen für ihre soziale Arbeit. Sie betreute den literarischen Nachlass ihres Mannes und sorgte für die Veröffentlichung seiner Arbeiten.

Schloss Wiepersdorf (2)
Schloss Wiepersdorf (2)


Das Schloss, der Garten und die Kirche mit dem Kirchhof, auf dem die Gräber der Eheleute zu finden sind, sind auch heute eine Reise wert.

Der Bertuch Verlag Weimar hat 2016 ein kleines, aber feines Buch von Florian Russi herausgegeben „Achim & Bettina von Arnim“– siehe Teaser. Daraus zitieren wir eine Leseprobe:

Eros

Mit diesem Gedicht huldigt Bettina von Arnim dem Gott der Liebe und des sexuellen Begehrens. Sie ordnet ihm einen Platz in einer Rosenblüte zu. Die öffnet sich, verbreitet ihren Duft und lockt eine Biene an. Nun tritt Eros frei hervor. Die Betrachterin scheut vorihm, lässt sich „träume-trunken“ aber mit ihm ein.

(3)
(3)

Im Bett der Rose lag er eingeschlossen,

Im Wechselschimmer ihrer zarten Seiten,

Die taugebrochnen Strahlen schmeichelnd gleiten

Hinein zu ihm, von Geisterhauch umflossen.


Mich dünkt, in Schlummer waren hingegossen

Die reinen Glieder, durch des Dufts Verbreiten

Und durch der Biene Summen, die zuzeiten

Vorüberstreift an zitternden Geschossen.


Doch da beginnt mit einemmal zu schwellen

Der Blume Kelch! Ins Freie nun gehoben,

Erkenn ich ihn im Tagesglanz, dem hellen.


Es ist mein Auge vor ihm zugesunken,

Der mich so seltsam mit dem Blick umwoben,

In seinem Lichte lieg ich traume--trunken.

Bildnachweis

Bild 1: Wikimedia Commons -gemeinfrei

Bild 2: Florian Russi und Andreas Werner
Kopfbild und Bild 3: Archiv W. Brekle

Die Vorbemerkung, kursiv geschrieben, ist von Ursula Brekle verfasst.


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