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Berndt Seite

Augentrost

In den vielen Werkstätten des Anthropozän zieht Berndt Seite an den Fäden des Moments und befragt mit ihnen den längst abhanden geratenen Sinn des Lebens.

 Bei dann sei mr'sch gewuhnt

Bei dann sei mr'sch gewuhnt

Die Wehrgangkirche in Mittelsaida, Ansicht von 1838 nach einer Grafik von J. Moeckel - gemeinfrei.
Die Wehrgangkirche in Mittelsaida, Ansicht von 1838 nach einer Grafik von J. Moeckel - gemeinfrei.

 

Dr Michel-Arnst-Bauer war mei-Tog ä Pachhengst.

Fieng 'r wos a', wu werklich ä jeder dacht't s' müsst gih'

- patsch!! . . machet 'r wos Dumms drquaar, un r' war

wieder off 'n alten Flack un hot's zu Nischt gebracht.

Do war' ne ganz u'vermut' ä paar Hunnert Toler

vun eener Aarbschaft zugefall'n - zwee Tog' drauf rührt

'n dr Schlog. -

Dr Horn-Bauer ladt Stange bei sich o', un dr alte

Braatschneider kimmt drzu un drzöhlt s' n'. Do sprachen

se un äsu vun Michel-Arnst-Bauer.

,,Nää, suwos!" sogt dr Horn-Bauer un schüttelt mit

senn graa'n Kopp, «itze, wu s' nu su weit war, wu 'r ä

bissel raus kumme kunnt' - do starbt'r'!«

«Nu«, meenet dr Braatschneider drauf, ,,bei dann sei

mr 'sch gewuhnt. Müsst daar 'sch net schu mannigmol su

gemacht hoom!«

Diese Anekdote ist aus dem Büchlein Anekdoten und Gedichte - Annaberg 1904 - entnommen.

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