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Die verlassene Schule bei Tschernobyl - Lost Place

Nic

Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl zu einer der schlimmsten Nuklearkatastrophen. Die freigesetzte Radioaktivität entsprach dem zehnfachen der Atom-Bombe von Hiroshima 1945. Erst drei Tage später wurde die 3 km entfernte Stadt Prypjat evakuiert und alle Bürger mussten ab 14 Uhr "vorübergehend" ihren Wohnort verlassen. Seither ist die Mittelschule der Stadt verwaist.

30 Jahre Leerstand hinterlassen Ihre Spuren. Doch genau die machen den Ort sehenswert. Der Großteil der Mittelschule ist in einem unberührten Verfallszustand. Die Wände verlieren ihre Farbe, die alten Schulbücher erinnern an den einstigen Schulalltag. Das Heft zeigt Klassenräumen, Flure, die Turnhalle und die große Schulaula.

Das Heft bietet in der Mitte ein doppelseitiges Poster.

ISBN: 978-3-86397-121-2

Preis: 3,00 €

Da Haustür' in Wasserbottich

Da Haustür' in Wasserbottich

Christian Friedrich Röder

Gasthaus Jägerhaus -  das könnte es gewesen sein. Postkarte: Sammlung Friedrich H. Hofmann.
Gasthaus Jägerhaus - das könnte es gewesen sein. Postkarte: Sammlung Friedrich H. Hofmann.

's war in Novemmer. Schnee log noch kaaner, ober alla Tog' gob's daarm Frost, un draußen 'rim war'n alla Baam un Baamle a'gereimelt vun vieln Naabel, dann's egal gob. In settiger Zeit, wu 's 'n ganzen Tog meh' finster als hall is, gefällt 's enn in dr warma Stub' an besten. Un kimmt mr in's Wertshaus, do is gemaangtlich eitel Lust un Spaß, un is gerod, als wollten da Leit' s Geengtaal vun Watter zammrichten.

Asu war'sch aah ball alle Ohmd bun alten Zappen, wie daar senn Raah'schank* hatt'. s' Bier war gut un aah a Haufen lustiga Gäst war'n egal do. Wenn a neier 'rei' kam, hot 'r gemaangtlich über da grausame Kält' geklogt, sich awink an Ufen drwärmt un drnoochert enn Platz aufgesucht. Dr Ufen war gruß, in ena Zwischenmauer 'nei' gesetzt un musst' Stub' un Stübel drwärma. Feiering un Ufenrähr' war draußen in Stübel. Da Tür' do 'naus war egal auf.

Wie sa nu do ihre Schnoken un Straach' sich drzöhlt hatten, gahng zrletzt aaner noong annern fort. Neer da vier Schofkoppspieler macheten noch a paarmol 'rim. Draußen hatt' sich a Wind drhuum un mr spüret 's an dr Stuumtür', wie 's kalt 'rei' pfiff.

„Traugott, mach' dei' Haustür' zu, 's werd kalt an da Füss'!"

Daar giht aah ge1ei' 'naus, ober aamsu geschwind kimmt 'r wieder.

„Dunner-Regement! sa hoom mr da Haustür' wackgetroong!" schreit dr Zappen.

Alla lachen un renna 'naus. Sa war wack. In ganzen Haus wur' gesucht, ober 's war kaa' Haustür' za finden. Latarrn wur'n a'gezünd' un off da Gassen un Stroßen 'rimgesucht... immasist.

Dr Zappen musst' da Kammertür' 'na' laahne' un hot drweil da Schnitzbank 'na'gestemmt.

Früh imma Achta 'rim stahnden a Haufen Schulgunga un -maad' Markbrunna 'rim un schriern:

„ Do drinna schwimmt a Haustür 'rim!" 

A Nachbarschgung' loff za geleing Benna zum Zappen un hot' n gehuult. Daar war fruh, doss sei' Haustür' wieder do war un saht' bun 'Rauszieh' aamol über 'sch annera:

„Vermoledeita dumma Gunga-Straach'!"

Quelle:

Röder, Demmler, Wanckel, Müller: Anekdoten und Gedichte. Annaberg 1904

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