Sachsen-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Sachsen-Lese
Unser Leseangebot

Frank Meyer

Es war mir ehrlich gesagt völlig egal

 „Ich ging zur Beerdigung. Denn immerhin war ich es ja, der ihn erschlagen hatte.“

Sie schlagen sich so durch — die Jungs in Frank Meyers Geschichten. Dabei lassen sie sich von weiblichen Hosenanzügen beirren, stellen ihre grenzenlose Coolness beim Moped-Trinken unter Beweis und sorgen dafür, dass der Großvater fast die Sportschau verpasst.

De Gläser-Minel

De Gläser-Minel

De Gläser-Minel un de Fraa.
De Gläser-Minel un de Fraa.

De Gläser-Minel war als gunges Ding bei aaner Wittfraa in Schwarzenbarg, die de drauf sohch, doß se ihre paar Pfeng zammhaltet un, wenn se wos überlaa hatt, geleich ofs Rothaus nei dr Sparkasse troget.
Wie se noochends älter wur un‘s erschte Mol ne Tanz gang, hatt se sich staatlich agezugn, Patterle (1) aufgenöht un Schlaafen agesteckt, su doß se salberscht ihr Frahd über ihr Gedinglich (2) hatt. Drüm stellet se sich aah of‘n Tanzbuden braatbaanet hi, doß se alle saah kunnten.

Ne annern Morgn fröget de Fraa, wie es gewaast wär un ob se aah emol miet getanzt hätt. Do sat se:
„Schie war‘sch, ober getanzt hob ich net.“
„Nu, is kaaner kumme?“ saat de Fraa.
„Eiju, e ganze Hetz (3) gunger Bossen (4) kame. Ich wollt mer oder doch mei schiens Zeig net zerknietschen lossen, drüm sat ich zu se: ‚Net agreifen! - När besaah!‘ “

1 Paternosterlein, Perlen

2 Dinge zum Anziehen

3 Gruppe

4 Burschen

Verfasser unbekannt, um 1901.

Beide Abb. sind gemeinfrei.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Der Kallich-Tav
von Albert Schädlich
MEHR
O du maigriener Wald!
von Otto Peuschel
MEHR
Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen