Sachsen-Lese

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Die Liebe in Mythen und Sagen

Florian Russi

Broschüre, 24 Seiten
EUR 2,00

Liebesglück und Liebesleid beschäftigen die Menschen seit Jahrhunderten. Ihren Ausdruck fanden sie in zahlreichen Mythen und Legenden, vom frühen Altertum bis in die frühe Neuzeit.

De säk'sche Lorelei

De säk'sche Lorelei

Lene Voigt


Jch weeß nich, mir isses so gomisch

Un ärchendwas macht mich verschtimmt.

S'is meechlich, das is anadomisch,

Wie das ähmd beim Mänschen oft gimmt.

 

De Älwe, die bläddschert so friedlich,

Ä Fischgahn gommt aus dr Tschechei.

Drin sitzt 'ne Familche gemiedlich,

Nu sinse schon an dr Bastei.

 

Un ohm uffn Bärche, nu gugge,

Da gämmt sich ä Freilein ihrn Zobb.

Se schtriecheltn glatt hibbsch mit Schbugge,

Dann schtäcktsn als Gauz uffn Gobb.

 

Dr Vader da unten im Gahne

Glotzt nuff bei das Weib gans entzickt.

De Mudder meent draurich: "Ich ahne,

Die macht unsern Babbah verrickt."

 

Nu fängt die da ohm uffn Fälsen

Zu sing ooch noch an ä Gubbleh.

Dr Vader im Gahn dud sich wälsen

Vor Lachen un jodelt: ,,Juchheh !"

 

,,Bis schtille", schreit ängstlich Ottilche.

Schon gibbelt gans forchtbar dr Gahn,

Un blätzlich versinkt de Familche . . .

Nee, Freilein, was hamse gedan!

Quelle

Voigt, Lene: Säk'sche Ballden. Leipzig vor 1936

Bildnachweis

Kopfbild: Gemälde von Philipp Foltz (1805-1877)

Abb. im Text: Säk'sche Ballden. Leipzig vor 1936, S. 13, gez.W. Rosch

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