Sachsen-Lese

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Gestaltungsoptionen für einen zukunftsfähigen Arbeits- und Gesundheitsschutz im Pflege- und Dienstleistungssektor

P. Fuchs-Frohnhofen, T. Altmann, S. Schulz, L. M. Wirth, M. Weihrich (Hg.)

Die Pflegebranche ist für die Arbeitsforschung aus mehrern Gründen pragmatisch: Es existieren hohe Belastungen, dabei auch nach wie vor erhebliche körperliche, doch vorallem psychische. Zusätzlich steht die Pfegebranche vor dem Problem, dass immer mehr pflegebedürftige Menschen einer sinkenden Anzahl von Pflegefachkräften gegenübersteht. In der Publikation werden die Ergebnisse einer Zusammenstellung von Verbundprojekten aus dem BMBF mit dem Förderschwerpunkt "Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen" bereitgestellt.

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Lenore

Lenore

Lene Voigt

Lenore sauste ausn Bätt

Un fuhr in ihre latschen,

Denn‘s schiener, als wenn eener tät

Vorm Hause unten graatschen.

 

De Mudder aus dr Gammer schbrach:

„Was mährschte denn am Fänster?“

Lenore rief: „Ich guck mal nach,

Ich gloobe, ‘s gomm Geschbänster.“

 

„I geene Ahnung, dummes Gind.

Was so ä Mädchen schlabbert!

Im Garten draußen seifzt dr Wind

Un‘s Bodenfänster glabbbert.“

 

„Nee, nee, ach Mudder, ‘s muß wär nahn,

Ich färchte mich zu Dode!“

„Nimm doch ä Schlickchen Baldrian

Dort driem von dr Gommode.“

 

Da blätzlich heert Lenore, dass

Ihr Name wärd gerufen,

Un uff dr Dräbbe raschelt was

Un dabbt sich nuff de Schtufen.

 

Lenore schleicht zum Gorridor,

Ihr Härz globbt in Egstase,

Gen Himmel schteht dr Zobb ämbor,

Galkweiß is ihre Nase.

 

„Wär is da draußen vor dr Dier?

Welch schaurich Gast uns nahte?“

„Gomm, sießes Bubbchen, effne mir,

Bin Wilhelm, dei Soldate!“

 

„Du liechst! Mei Schatz där fiel bei Brag

Im Nahgamf mit ä Färde.

Sei Freind, dr Emil Donnerschlag

Grub sälwer‘n in de Ärde.“

 

„Ruhet ooch mei Balch am Frantischek,

Das hat nischt zu bedeiten.

De Seele schwang sich frehlich weg

Zu Baradiesesfreiden.

 

Drum gomm, mei Lorchen, riechle uff,

Mei Flugzeich wartet unten,

Mir gondeln jetz in Himmel nuff,

Verlähm dort sälche Schtunden.

 

Un jeden Frieh, eh‘s häll dud sin,

Bring ich zurick mei Schätzchen

Un leeche‘s hibbsch ins Bädde hin

Uffs irdische Schlummerblätzchen.“

 

Lenore schbrach: „Ich mach‘ schon mit,

Doch mußte garantieren,

Dass bei däm lutchen Himmelsritt

Mir nischt – hm – dud bassieren.“

 

Un mit Brobäller-Raddadda

Gings nuff ins Schterngeflimmer.

Dr Bedrus rief: „Da seidr ja!

Geht links ins zweete Zimmer.“

Bildnachweis

Kopfbild: Foto Ursula Brekle

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