Sachsen-Lese

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Hans Lucke

Das Täubchen, dass den Igel küssen wollte

Geschichten für große und kleine Menschenkinder

Ein Marienkäfer auf der Suche nach seinem siebten Punkt, eine Ameise, die lieber ein Hund sein will, eine fernsehsüchtige Amsel und eine Hexe in der Straßenbahn. Erzählt werden die fantasievollen Geschichten von dem einstigen DNT-Schauspieler, Regisseur und Autor Hans Lucke. 

Neigoahrschwünsch

Neigoahrschwünsch

Iech wünsch eich e neies Goahr,

des besser wörd, wie‘s alte war,

ne Stall voll Hörner,

ne Bueden voll Körner,

de Schei voll Strueh.

Un gebbt‘r me wos,

nooch bie iech frueh.


Iech wünsch dr sueviel Glück im Goahr,

wie dr Fuchs im Schwanz hot Hoar.

Zen neie Goahr viel Glück un Segn!

Nu müßt‘r mr aah enn Neigrosch gebn.


Iech bie e klaaner König,

gebbt mr net ze wenig,

gebbt mr net ze viel,

ich will e Haisel wattter giehe!


Iech bie e klaaner Dicker,

iech ka net naufn Drücker,

gebbt mr när enn Pfeng,

nooch giehe iech meine Gäng!


Iech bie e klaaner Sticker,

ho afm Kopf enn Drücker,

und wenn se dodrauf drücken,

nooch fang iech oa ze sticken.


Iech bie e klaaner Ackerknecht,

giehe nausn Feld un acker recht,

oahne Pflug un oahne Schar,

wünsch iech eich e neies Goahr!


Iech bie e klaaner Ackerknecht,

giehe nausn Feld un acker recht.

Gebbt‘r mr kann Hiefenklueß,

mach iech eich de Küh zam lues.



Mündlich überliefert aus dem Vogtland.


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