Am Lilichenschteene um Middernacht
Da laatscht ä Geschbänst dorchn Fälsenschacht.
Das rasselt mit ärchendwas forchtbar dort rum,
De Leite, die flistern: „Jetzt gehts wieder um!“
Nu hätte ja mancher rächt gärne erfahrn,
Was bloß där Geist rumwärcht, schon seit so viel Jahrn.
Gee Mänsch aus dr Geechend gonnt sich das erglärn,
Was där in dr Schlucht drinne hatte zu mährn.
Bis endlich mal eener, Baul Borbsig aus Bärne,
Sich ranschlich voll Mud un Verdraun zu sein Schdärne.
Gaum dasses vom Gärchdorm dad Middernacht schlaachen,
Gam binktlich ´s Geschbänst in ä Hämd ohne Graachen.
De gnochigen Finger umgramften ä Dobb,
Ä Schbriritusgocher drugs ohm uff sein Gobb.
Dann hockte sich‘s hin untern Lilichenschteen
Un braute sich Gaffee. Nee roch där bloß scheen!
Befeiert vom Dufte dr geddlichen Drobben
Fing Baul an zu bläken: „Heh, mir ooch ä Schobben!“
Hieruff gab‘s ä Gnall un dr Geist war verschwunden.
Baul Borbsigen hammse am Morchen gefunden,
Där saß schwär verbrieht in ´ner Gaffeelache.
Das war däm geschteerten Geschbänst seine Rache.
Bildnachweis
Kopfbild: Lilienstein, Urheber Andreas Steinhoff