Da er weder eigenes Land besaß noch eine Anstellung als Knecht fand, wollte er sich mit Fischfang das nötige Geld zum Leben verdienen. Vom frühen Morgen an bis in die späten Abendstunden saß er am Wasser und angelte. Außerdem hatte er Fallen aufgestellt, um Fischotter zu fangen. Deren Pelze konnte er gut in der Stadt verkaufen. Sie wurden zu Mützen, Kragen und Mänteln verarbeitet und halfen den Menschen, über den kalten Winter zu kommen. Auch die vielen Fische, die er Tag für Tag angelte, brachte er ebenfalls auf den Markt.
Einmal, als er seine Fallen kontrollierte, staunte er nicht schlecht. Denn in einer Falle saß kein Fischotter, sondern der Wassermann.
Der Alte p?ff durch seine Zahnlücken und sagte: „Wenn das die Bauern wüssten, wer sich da in meine Falle verirrt hat! Wie oft haben sie dich verflucht und verwünscht, weil du ihnen die Felder überschwemmt hast und damit die Ernte vernichtet. Wenn ich dich ihnen ausliefere, wäre das ein Festtag für sie. Denn das weiß ja jeder, dass du das Wasser brauchst, um mächtig zu sein. Auf dem Trockenen wirst du zum wehrlosen Gegner. Dann könnten sie dir heimzahlen, was du ihnen angetan hast. Und für mich würde gewiss ein ordentlicher Batzen Lohn dafür herausspringen."
Während der alte Soldat so auf den ängstlich zappelnden Wassermann einredete, befreite er ihn aus der Falle. Er hatte ihm kein Leid zufügen wollen, davon hatte er schon viel zu viel gesehen und am eigenen Leib erfahren. Deshalb bat er den Wassermann um Entschuldigung für das Missgeschick. Der Wassermann, glücklich wieder in Freiheit, bedankte sich und versprach, sich erkenntlich zu zeigen.
Denn bis in die Stadt wagte sich der Wassermann nicht. Dort war es ihm einfach viel zu trocken.