Sachsen-Lese

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Gestaltungsoptionen für einen zukunftsfähigen Arbeits- und Gesundheitsschutz im Pflege- und Dienstleistungssektor

P. Fuchs-Frohnhofen, T. Altmann, S. Schulz, L. M. Wirth, M. Weihrich (Hg.)

Die Pflegebranche ist für die Arbeitsforschung aus mehrern Gründen pragmatisch: Es existieren hohe Belastungen, dabei auch nach wie vor erhebliche körperliche, doch vorallem psychische. Zusätzlich steht die Pfegebranche vor dem Problem, dass immer mehr pflegebedürftige Menschen einer sinkenden Anzahl von Pflegefachkräften gegenübersteht. In der Publikation werden die Ergebnisse einer Zusammenstellung von Verbundprojekten aus dem BMBF mit dem Förderschwerpunkt "Präventive Maßnahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen" bereitgestellt.

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Der Berggeist am Donat zu Freiberg

Der Berggeist am Donat zu Freiberg

Bergmann, der auf dem Leder einfährt.
Bergmann, der auf dem Leder einfährt.

Auf dem Donat Spath, im Bereiche der Elisabethen Fundgrube zu Freiberg, sieht man in der Nähe eines alten Schachtes den Namen Hans in Stein gehauen und deutet ihn als das Erinnerungszeichen an einen hier verunglückten Bergmann dieses Namens. Die Sage erzählt darüber folgendes.

Es hat einmal am Donat ein armer Bergmann, namens Hans, gearbeitet, der so in Dürftigkeit schmachtete, dass er oft in der Grube mit Tränen laut über seine Not jammerte. Da zerteilte sich einmal plötzlich der Felsen und aus dem steinernen Tore trat ein kleines Männchen hervor. Das war der Berggeist. Der sprach zu ihm: »Hans, ich will Dir helfen, aber Du musst mir jede Schicht dafür ein Pfennigbrot und ein Pfenniglicht geben und keinem Menschen etwas davon sagen.« Hans erschrak zwar, allein da er sah, daß derselbe guter Laune sei, so versprach er alles. Der Berggeist verschwand und ließ ihm viel Silber zurück, Hans aber hatte nun immer Überfluss an Geld, ließ tüchtig aufgehen, hütete sich aber wohl, irgend jemandem etwas von seiner Geldquelle zu sagen. Da kam das Stollnbier, an welchem die Bergleute gewöhnlich etwas über die Schnur zu hauen pflegen. Dies tat leider auch Hans, und nicht lange dauerte es, so war er schwarz, vergaß sein dem Berggeist gegebenes Versprechen und erzählte seinen Genossen, was ihm begegnet war. Am andern Tage, als er nüchtern geworden, erinnerte er sich freilich an sein Geschwätz, allein er konnte das Gesagte nicht wieder zurücknehmen und fuhr mit Zittern und Zagen an. Sein Geschäft war aber, den Knechten, welche am Haspel standen, das Zeichen zu geben, allein dasselbe ließ an diesem Tage lange auf sich warten, man rief ihn zwar, aber es erfolgte keine Antwort. Plötzlich zuckte es am Seile, ein helles Licht erglänzte in der Tiefe, und die Haspelknechte, die freilich nicht wussten, was das zu bedeuten haben könne, drehten gleichwohl geschwind den Rundbaum und bald war der Kübel zu Tage gefördert. Allein statt des Erzes lag in demselben der Bergmann Hans tot mit blauem Gesicht wie ein Erwürgter, auf ihm das letzte Pfennigbrot, und rings um den Kübel brannten die Pfenniglichter, die er dem Berggeist geopfert hatte und die dieser jetzt samt dem toten Geber zurückgab.

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