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Paulus Luther

Sein Leben von ihm selbst aufgeschrieben. Ein wahrhaftiger Roman

Christoph Werner

Ein lesenswerter und informativer historischer Roman, der das Leben Paul Luthers - jüngster Sohn Martin Luthers und seines Zeichens fürstlicher Leibarzt und Alchimist - erzählt.

Der Lutherstein

Der Lutherstein

Friedemann Steiger

Am 2. April 1521 brach Martin Luther von Wittenberg auf. Er wollte und sollte zum Reichstag nach Worms. Seine Stadt hatte ihm ein „sächsisch Rollwegelein" für die Reise zur Verfügung gestellt. Nur sein Freund Nocolaus von Amsdorf, ein Wittenberger Student und ein Mönch des Augustinerordens begleiteten ihn neben dem kaiserlichen Geleit.

Der kleine Reisezug, voran der Reichsherold mit seinen Knechten, wollte sich erst nach Leipzig wenden und dann von dort aus über Weimar, Erfurt, Gotha und Eisenach nach Frankfurt und zuletzt nach Worms gelangen.

Dübener Heide Waldweg. Gemälde von Volker Pohlenz
Dübener Heide Waldweg. Gemälde von Volker Pohlenz

Die Türme von Wittenberg lagen schon weit hinten. Auch am Turm der Stadtkirche von Kemberg waren sie schon lange vorbeigezogen. Stundenlang quälte sich der Wagen durch die sandigen Wege der Dübener Heide. Da wollte der Teufel die Reise verhindern. Wo der Weg zwischen den hohen Kiefern den Berg hinaufführte, war er zerfahren und zermahlen. Die Pferde konnten den Wagen nicht mehr ziehen. Die Knechte schimpften und schlugen auf die Pferde ein. Dr. Martinus aber taten die Tiere leid, und er sagte: „Lasst uns lieber absteigen und ein Stück zu Fuß gehen. Dann wird der Wagen leichter vorankommen." Damit stieg er ab und griff selbst in die Speichen, bis der Wagen wieder flott war. Bis zur Anhöhe ging er neben dem Wagen her. Da merkte er, dass er wohl ein Steinchen im Schuh haben müsse. Er ließ die Pferde halten und verschnaufen, setzte sich an den moosigen Wegrand und zog den Schnallenschuh vom Fuße. Wirklich, da fiel ein Steinchen aus dem Schuh. Der war kaum größer als eine Bohne. Er fiel zu den anderen Steinen am Wegrand. Als aber Dr. Luther dabei war, den Schuh wieder anzuziehen, sah er zu seinem Erstaunen, dass der herausgefallene Stein zusehends wuchs. Er wurde größer und größer. Aus dem Steinchen wurde ein Stein. Aus dem Stein ein ziemlicher Brocken und am Schluss ein riesengroßer Stein, so wie er noch heute am Wege liegt. Alle wunderten sich. Niemand konnte sich den Vorgang erklären.

Auf dem Stein sind heute die Worte eingemeißelt: „Eine feste Burg ist Gott." Er heißt „der Lutherstein".

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