Als Wahrzeichen der Stadt Chemnitz zeigte man sonst das Bächlein, welches mitten über den Markt floss, und den ausgehauenen weiblichen Kopf am Pfortentor rechts bei dem äußern Eingange. Der Kopf soll anzeigen, dass vor vielen 100 Jahren hier eine Nonne eingemauert oder hingerichtet (nach Andern hätte sie aber als Strafe fünf Mauertürme vom Nikolaitor bis zur Pforte anbauen müssen; nach einer andern Sage wäre es eine vornehme Chemnitzerin Namens Hofmann gewesen und die Sache 1415 geschehen) ward, die einen unnatürlichen Frevel mit einem Hunde verübt hatte. Ein anderes Wahrzeichen war bis 1617 das Bild des sogenannten Grütznickels, eines Stadtoriginals, der früher hier mit Grützmehl hausieren ging und in einen Schafpelz gekleidet war, an dem Rathausturm. Nach dem Brande von 1617 ward jedoch bei der Wiederherstellung des Turmes (1619) dies Bild nicht erneuert.
Bildnachweis
Kopfbild: Altes Rathaus und Siegertsches Haus am Marktplatz in Chemnitz
aus Wikipedia. Urheber: Sandro Schmalfuß