Der Drache konnte sein Aussehen wechseln, zeigte sich mal als buntes Kalb, mal als schwarzes Hühnchen, als Kater, ?iegender Fisch oder Ferkel. Er konnte jegliche Gestalt annehmen, nur nicht die einer Taube. Oft zog er mit langem, feurigem Schweif über den Himmel, ?el wie eine Sternschnuppe auf ein Haus hernieder und verschwand im Schornstein.
Wenn er sehr niedrig flog, kehrte er schwer beladen von seinen Beutezügen zurück. Denn das, was er seinen Besitzern brachte, raubte er des Nachts anderen Leuten aus den Scheunen, Speichern und Geldbörsen. Leuchtete er sehr hell, hatte er Geld gestohlen, schimmerte er bläulich, trug er Getreide bei sich. Wer den Drachen am Himmel fliegen sah, konnte ein Messer nach ihm werfen oder ihm den nackten Hintern zeigen und dabei rufen: „Kleck, Hansl!" Dann musste der Plon alles ausspeien, was er an Geld und Kostbarkeiten mit sich schleppte. Allerdings sollte man dabei unter einem Dach stehen, wo die Dachbalken
ein schützendes Kreuz bildeten. Dort konnten einem die züngelnden Flammen aus dem Maul des Drachen nichts anhaben.
Einmal fuhr ein Kutscher nachts durch den Wald, als er oben am Himmel einen leuchtenden Drachen erspähte. „Plon, bleib stehenl", rief er. Übermütig zog er seine Hosen herunter und zeigte dem Drachen sein blankes Hinterteil. Da schoss der Drache im Sturz?ug herab, ließ den Quark, den er bei sich trug, fallen und versengte mit einer Stich?amme dem vorlauten Kutscher das Gesäß.
Noch ganze vier Wochen konnten sich die Schweine von dem Quark ernähren, der an dieser Stelle vom Himmel herunter gefallen war.