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Das Spiel mit dem Stress!

Das Spiel mit dem Stress!

Dr. Sandra Döring

Das Medienzentrum der TU Dresden entwickelt ein Serious Game für die Pflegebranche

Auf einen Blick

Das Gesundheitswesen verzeichnet im Branchenvergleich einen der

höchsten Krankenstände unter den berufstätigen Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern. Im Pflegebereich sind insbesondere die ambulanten

Pflegekräfte vielfältigen psychischen und physischen Belastungen

ausgesetzt. Um die Gesundheit der Pflegekräfte zu fördern und den Erhalt

der Beschäftigungsfähigkeit sicherzustellen, ist ein präventives

Personalmanagement in Pflegebetrieben unabdingbar.

Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten

Projektes „Stress-Rekord“ ist die Entwicklung und Umsetzung einer Serious

Games-basierten Lern- und Informationsumgebung für Führungskräfte im

ambulanten Pflegebereich. Pflegedienstleitungen erlangen mit Hilfe einer

als Planspiel konzipierten Personalentwicklungsmaßnahme die

notwendigen Kompetenzen, um arbeitsbedingte Belastungen der

Pflegekräfte frühzeitig zu erkennen und ihre Beschäftigten handlungs- und

bedarfsorientiert zu unterstützen.

Um das gemeinsame Ziel zu erreichen, arbeiten das Medienzentrum der

Technischen Universität Dresden, die Sächsische Landesvereinigung für

Gesundheitsförderung e. V., die Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN

Nds. Süd gGmbH und das Trägerwerk Soziale Dienste wohnen plus...

gGmbH eng zusammen.

Ziele und Konzept

Mit der als Serious Game for Health konzipierten Lernumgebung soll die

präventive Arbeitsplatzgestaltung der ambulanten Pflegekräfte verbessert

werden. Dieses innovative Weiterbildungskonzept wird speziell für die

Pflegebranche mit dem Ziel entwickelt, dem aktuellen Trend steigender

Fehlbelastungen am Arbeitsplatz und einem damit verbundenen

Arbeitsausfall von Pflegekräften entgegenzuwirken. Die Anwendung

kombiniert unterhaltsames Spielerleben mit der Aneignung von Wissen

und Fähigkeiten. Die präventionsbezogenen Inhalte werden vermittelt,

indem der Arbeitsalltag in einem Pflegebetrieb simuliert wird. Dabei

werden Auswirkungen, Zusammenhänge und Wechselwirkungen von

arbeitsbedingten Belastungen der Pflegekräfte anschaulich dargestellt.

Der Spieler oder die Spielerin in der Rolle der Führungskraft erhält die

Aufgabe, das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) im

Pflegebetrieb zu führen, dabei die Gesundheitszustände der virtuellen

Beschäftigten zu beobachten und mit geeigneten Interventionen zu

reagieren.

Führungskräfte im Pflegebereich werden mit Hilfe der Lernumgebung für

arbeitsbedingte Belastungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

sensibilisiert und zur Veränderungen ihres Führungsverhaltens angeregt.

Langfristig soll dieser Ansatz zur Reduktion der Krankenstände und

berufsbedingten Fehlbelastungen, aber auch zu einer höheren

Arbeitszufriedenheit sowie einer längeren Verweildauer im Beruf führen.

Das Serious Game wird in bestehende Fortbildungen beziehungsweise

Weiterbildungslehrgänge für Fachkräfte mit Leitungsaufgaben integriert

sowie nach Projektabschluss frei zugänglich sein.

Das Serious Game wird in bestehende Fortbildungen beziehungsweise

Weiterbildungslehrgänge für Fachkräfte mit Leitungsaufgaben integriert

sowie nach Projektabschluss frei zugänglich sein.

Das Medienzentrum der TU Dresden als Kompetenzträger für die

Entwicklung multimedialer Lehr-/Lernangebote

Das Medienzentrum ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der TU

Dresden und agiert in gleichem Maße als Forschungsinstitution wie auch

als Dienstleister. Das Medienzentrum ist Kompetenzträger für die

Entwicklung und Einführung multimedialer Lehr- und Lernangebote in der

Aus- und Weiterbildung, im Bereich Mediendesign und -produktion sowie in

der Entwicklung von Technologien und Systemen.

Im Rahmen des Verbundprojektes „Stress-Rekord“ ist das Medienzentrum

verantwortlich für die mediendidaktische Konzeption der Spieleumgebung,

die design- sowie programmiertechnische Umsetzung sowie die

wissenschaftliche Voruntersuchung, Evaluation und Projektkoordination.

Erste Arbeitsergebnisse

Um frühzeitig ein erstes Spielerleben zu ermöglichen und konkrete

Spielszenarien zu testen, wurde bereits ein Papierprototyp des Serious

Games entwickelt und erprobt.

Mit Hilfe dieses Prototyps kann das Spiel

bereits vor der Programmierung hinsichtlich verschiedener Aspekte wie

bspw. Nutzerfreundlichkeit oder Verständlichkeit getestet werden. Eine

Gruppe von Testpersonen wurde gebeten, die Rolle des Spielers/der

Spielerin zu übernehmen und die im Spiel gestellten Aufgaben zu

bearbeiten. Durch die Rückmeldungen der Testspieler/innen konnten

Ablauf, Darstellungen sowie Steuerungselemente des Spiels bisher stetig

angepasst und verbessert werden. Die Entwicklung des Serious Games

erfolgt somit in einem iterativen Prozess.

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