Sachsen-Lese

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Sachsen-Lese

Siegfried Wittenburg
Leben in der Utopie
Fotografien 1980–1996
Mit einer Einführung von Valeria Liebermann
Bild-Text-Band

Siegfried Wittenburg ist heute einem großen Publikum durch seine viel beachteten Beiträge auf dem Zeitgeschichten-Portal einestages (SPIEGEL ONLINE) bekannt. Stets schafft er es dabei, mit poetischen Fotos und unterhaltsamen Berichten sein Publikum zu fesseln. Er zeigt seine Werke regelmäßig in Ausstellungen, beteiligt sich an Fotoproduktionen und Buchpublikationen.
Begonnen zu fotografieren hat Wittenburg in der DDR der späten siebziger Jahre. Der Autodidakt nahm ab 1981 an Ausstellungen teil, wurde Leiter eines Fotoklubs. Als er sich der Zensierung von Fotografien verweigerte, musste er zeitweilig seine Funktion aufgeben, erhielt Hausverbot.
Der Bild-Text-Band versammelt seine besten Geschichten auf einestages.spiegel.de und präsentiert zugleich das fotografische Œuvre Wittenburgs. So gelingt nicht nur ein spannender bis amüsanter Blick auf die DDR der kleinen Leute, sondern auch auf die Zeit der friedlichen Revolution und der unmittelbaren Nachwendezeit.

Unser Leseangebot
Die Sorben

Die Sorben

Almut Philipp

Lebendiges Brauchtum

Archäologische Funde und Ortsnamen, die auf das slawische Erbe in Sachsen und Brandenburg verweisen, gibt es vielerorts. In der Lausitz leben bis heute Sorben, ein kleines slawisches Volk, dessen Kultur und Sprache man vor allem in den Bräuchen und Trachten begegnet. Die zweisprachigen Ortsschilder und Beschriftungen allerorts zeigen, dass die Sprachen Niedersorbisch und Obersorbisch hier gesprochen werden. Insbesondere in der Osterzeit und im Herbst kann man auch als Urlauber die Bräuche, wie das Osterreiten in der katholischen sorbischen Lausitz oder das Hahnschlagen – Kokot – zum Ende der Ernte in der Niederlausitz, selbst verfolgen. Das Lied „Ein Vogel wollte Hochzeit machen …“ ist ein bekanntes Kinderlied, doch die Melodie gehört zum Winterbrauch der sorbischen Vogelhochzeit. Die Kinder stellen am 25. Januar einen leeren Teller auf das Fensterbrett, der nächtlich mit Naschereien belegt, ein Dank für das Füttern der Vögel ist.

Bekannt ist auch die besondere Kunst des Eierverzierens. Überall gibt es in der Vorosterzeit Angebote zum Bemalen, Ostermärkte und Ausstellungen. Ein Riesenspaß für die Kinder ist am Ostersonntag das 2001 wiederbelebte Eierschieben mit dem Osterjokel auf dem Protschenberg in Bautzen. Statt gekochten Eiern, Gebäck oder Semmeln werden Plastikbälle den steilen Abwurfhang oberhalb der Neiße hinabgeworfen. Wenn kurz davor noch Schneetreiben war, ist das eine tolle Matscherei und Rutscherei für die Kinder, die die Bälle einsammeln und gegen kleine Preise tauschen.

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Textquelle:

Philipp, Almut: Die Lausitz - die 99 besonderen Seiten der Region: Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2018.

Bildquelle:

Almut Philipp.

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