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London kommt!

Pückler und Fontane in England

Klaus-Werner Haupt

Hardcover, 140 Seiten, 2019

Im Herbst 1826 reist Hermann Fürst von Pückler-Muskau erneut auf die Britischen Inseln, denn er ist auf der Suche nach einer vermögenden Braut. Aus der Glücksjagd wird eine Parkjagd, in deren Folge die Landschaftsgärten von Muskau und Branitz entstehen. Auch die Bewunderung für die feine englische Gesellschaft wird den Fürsten zeitlebens begleiten.

Theodor Fontane kommt zunächst als Tourist nach London, 1852 als freischaffender Feuilletonist, 1855 im Auftrag der preußischen Regierung. Seine journalistische Tätigkeit ist weitgehend unbekannt, doch sie bietet ein weites Feld für seine späteren Romane.

Die vorliegende Studie verbindet auf kurzweilige Art Biografisches mit Zeitgeschehen. Die Erlebnisse der beiden Protagonisten sind von überraschender Aktualität.

Eröffnung des Strauss-Jahres 2014

Eröffnung des Strauss-Jahres 2014

Dipl.-Päd. Ursula Brekle

Semperoper zu Dresden um 1900
Semperoper zu Dresden um 1900

Am 12. Januar 2014 startete die Oper Leipzig mit der Wiederaufnahme der Oper „Elektra" von Richard Strauss, die unter dem Dirigenten Ulf Schirmer erfolgreich war.

Am 19. Januar 2014 zog die Semperoper in Dresden mit der Premiere des gleichen Werkes nach. Das Publikum spendete tosenden Beifall für die Sächsische Staatskapelle unter Leitung des Chefdirigenten Christian Thielemann, die Inszenierung besorgte Barbara Frey. Der stehende Jubel galt vor allem dem sensationellen Sänger- Ensemble, Evelyn Herlitzius sang die "Elektra". Die Semperoper feiert den 150. Geburtstag des Komponisten mit einem umfangreichen Programm in der Spielzeit 2013/2014. Seine „lieben Dräsdner" ehren ihn. In Dresden wurden neun Strauss-Opern uraufgeführt. Die Staatskapelle gilt als Strauss-Orchester par excellence. Auf die Frage, warum das so ist, antwortete Christian Thielemann: „ ...ich glaube, dass Strauss für die hiesige Staatskapelle so etwas ist wie die Walzer-Sträuße für die Wiener Philharmoniker. Diese Musik liegt den jeweiligen Orchestern einfach im Blut, natürlich auch durch intensive Pflege." Im gleichen Interview bewunderte Thielemann den Komponisten für seine Gelassenheit, das Inferno auf der Bühne von der Entspanntheit in seinen vier Wänden zu trennen. „...Strauss konnte frühmorgens an der „Elektra" arbeiten, um am Nachmittag in aller Ruhe Skat zu spielen." Diese Gelassenheit spiegelt sich auch in folgender Anekdote wider:

Richard Strauss. Aufnahme um 1910
Richard Strauss. Aufnahme um 1910

Nach einer der frühen Aufführungen der „Elektra", deren aggressives Orchesteraufgebot, deren aufwühlende expressionistische Klangballungen wieder einmal das Publikum fassungslos machten, wurde Richard Strauss gefragt. ob denn dererlei Attacken gegen den Zuhörer eigentlich notwendig seien. Gemütlich erwiderte der Meister: „Ja mei‚ Wenn droben auf der Bühne der Sohn die Mutter derschlagt, dann kann i do drunten im Orchester ka Violinkonzert spielen lassen!"

Die Erschütterung des Publikums saß tief. Strauss hatte sich um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jh. einem mythologischen Stoff zugewandt, der die starken Frauen im Wettlauf gegen die Zeit zeigt, die unaufhaltsam ihrem Schicksal entgegen treiben. Das war unerhört neu.

Als am 25. Januar 1909 Richard Strauss' „Elektra" in der Semperoper zu Dresden uraufgeführt wurde, war die Reaktion von Presse und Publikum derart heftig und unterschiedlich, dass auch der Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal, der das Libretto schrieb, verunsichert war. Besorgt fragte er seinen Freund Hermann Bahr: „Was meinst du, wird das Werk auch so einschlagen wie die ‚Salome‘?" Worauf ihn Bahr, der gerne kühne Vergleiche liebte, großzügig tröstete: „Aber, mein Lieber, die ‚Salome‘ war doch nur der Semmering, die ‚Elektra‘ ist der Tschimborasso!*" - „Na ja", erwiderte Hofmannsthal wenig getröstet, „aber auf den Semmering gehen halt doch mehr Leut."

*Der inaktive Vulkan Chimborazo ist mit 6310 m Höhe über dem Meeresspiegel der höchste Berg in Ecuador.

Quellen:

Interview mit Christian Thielemann, geführt von Kerstin Leiße, veröffentlicht in der LVZ vom 17. Januar 2014

Witeschnik, Alexander: Warten auf's hohe C oder Eine schöne Leich mit Koloratur und Chor. Wien, Berlin 1969, S. 122/123

Magazin der Oper Leipzig, Ausgabe 06, S. 14 ff.

http://www.semperoper-erleben.de/  

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