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Klaus-Werner Haupt

Francesco Algarotti

Gelehrter - Connaisseur - Poet

Mit seinem Buch zeichnet Klaus-Werner Haupt nicht nur das Bild eines überaus vielseitigen Mannes, sondern ein Gemälde des Jahrhunderts der Aufklärung. Eine unterhaltsame Lektüre!

Gott denken,  die Person erforschen: Hegels Religionsphilosophie

Gott denken, die Person erforschen: Hegels Religionsphilosophie

Dr. Konrad Lindner

 

Als tätiges Subjekt des Waltens der Welt ist Gott identisch mit dieser Welt gerade so wie der Regen mit dem Regnen … Gott als Welt und Geist 'gibt' es, aber nur für den Geist (in spekulativer Reflexion), nicht 'in' der Welt und nur metaphorisch 'in uns'.“ (Pirmin Stekeler: Hegels Religionsphilosophie. Ein dialogischer Kommentar. Hamburg 2024. 5; S. 177.)

 

1. Divergierende Perspektiven auf die Religion

Schloßkirche vom 17. November 2022.
Schloßkirche vom 17. November 2022.

Friedrich Hölderlin (1770 – 1843) bezeichnete die Religion als „das erste und letzte Bedürfnis der Menschen“. (1; Teil 1. S. 7.) Karl Marx (1818 – 1883) beschrieb die Religion im Todesjahr des schwäbischen Dichters und Philosophen, der aus Lauffen am Neckar stammt, in den Spalten der Deutsch-Französischen Jahrbücher (1844) als „Seufzer der bedrängten Kreatur“, als „Geist geistloser Zustände“ und als „das Opium des Volks“. (2; S. 163.) Auf den ersten Blick scheint es, dass die konträren Perspektiven auf die Religion hier bei Hölderlin – Religion als geistiges Bedürfnis - und dort bei Marx – Religion als geistige Droge - nicht zu vereinbaren sind. Wer sich den einschlägigen Essay von Marx über die Philosophie des Rechts von Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 – 1831) aus den letzten Monaten des Jahres 1843 und von Anfang 1844 nun aber genauer anschaut, der stößt auf einen Satz, der im Dialektischen und Historischen Materialismus der DDR – wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann - nicht zitiert und auch nicht freudig besprochen worden ist. Dieser Satz lässt sich aber als ein knapper wie zustimmender Kommentar zu Hölderlin lesen. Er hat den Wortlaut: „Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Kompendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d'honneur, ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund.“ (2; S. 162.) Die Religion als Ehrenpunkt, als Point-d'honneur des menschlichen Geistes und als Feier menschlichen Denkens anzusprechen, ist eine Metapher von Ludwig Feuerbach (1804 – 1872) aus seinem Buch über Das Wesen des Christentums, das 1841 bei dem Leipziger Verleger Otto Wiegand (1795 – 1870) ans Licht der Öffentlichkeit kam. Pirmin Stekeler von der Universität Leipzig stellt seinem gerade in Hamburg erschienenen dialogischen Kommentar zu Hegels Religionsphilosophie ebenfalls einen Leitsatz von Feuerbach voran. Dieser Kernsatz stammt aus einem Brief an Hegel vom 22. November 1828. Im Dialog mit dem Berliner Professor formulierte Feuerbach: „Das Christentum ist nichts andres als die Religion des reinen Selbst, der Person als des einen Geistes.“ (5; S. 10.) Die Rede von der Religion als einem Denken des Selbst und der Person oder als einem Ehrenpunkt des menschlichen Geistes enthält für die Lektüre der Werke Hegels eine wertvolle Anregung: Wer die Denkleistung des großen Logikers und Philosophen beim Ausloten der verschiedenen Dimensionen des menschlichen Geistes verstehen möchte, der sollte sich nicht nur mit seiner Philosophie des Rechts, mit seiner Philosophie der Natur und mit seiner Philosophie der Kunst, sondern auch und vor allem mit seiner Philosophie der Religion vertraut machen. Wobei dann aber inmitten der Lektüre immer auch die Frage auftauchen wird, ob und wie Hegel im Verlauf seiner Analysen der Religionen der Welt sowie des Wesens des Christentums sowohl die Perspektive Hölderlins auf die Religion als einem personalen Bedürfnis ausgearbeitet hat als auch jene dem jungen Marx wichtige kritische Sicht auf die Religion als einem Narkotikum der Völker mit ins Spiel gebracht hat.

2. Vorzug von Hegels Religionskritik

Friedenssäule an der Nikolaikirche vom 10./11. Oktober 2023.
Friedenssäule an der Nikolaikirche vom 10./11. Oktober 2023.

Um gleich mit dem antireligiösen Affekt des jungen Marx zu beginnen, ist zunächst anzumerken, dass dieser sich noch am 19. Juni 1843 in Bad Kreuznach mit Jenny von Westphalen (1814 – 1881) in der Pauluskirche hatte trauen lassen. Wegen der dortigen Bauarbeiten fand die Zeremonie in der gegenüberliegenden Wilhelmskirche statt. In der Kritik der Religion und im Protest gegen den Geist geistloser Zustände nehmen sich der 26-jährige Marx 1844 in Paris und der 24-jährige Hegel in Bern überhaupt nichts. Hegel streitet als junger Absolvent der Theologie in den Briefen an seinen Freund Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1770 – 1854) in Tübingen heftig gegen das Fehlen von Denkfreiheit, an dem die Religion nicht unbeteiligt ist. Am 14. Februar 1795 schreibt Hegel aus der Schweiz: „Religion u. Politik haben unter Einer Deke gespielt, jene hat gelehrt, was der Despotismus wollte, Verachtung des Menschengeschlechts, Unfähigkeit desselben zu irgend einem Guten, durch sich selbst etwas zu seyn – Mit Verbreitung der Ideen, wie etwas seyn soll, wird die Indolenz der gesezten Leute, ewig alles zu nehmen, wie es ist, verschwinden - die belebende Kraft der Ideen … wird die Gemüther erheben, u. sie werden lernen ihnen aufzuopfern, das gegenwärtig der Geist der Verfassungen mit dem Eigennuz einen Bund gemacht, auf ihn sein Reich gegründet hat – Ich rufe mir immer aus dem Lebenslaüfer zu: 'Strebt der Sonne entgegen, Freunde, damit das Heil des menschlichen Geschlechts bald reif werde!“ (3; S. 24/25.) Ein Strohfeuer war die Freiheitspathetik keinesfalls bei Hegel, dem Klaus Vieweg von der Universität Jena die Biographie widmet: Hegel. Philosoph der Freiheit (2019). Die Gedanken der Autonomie und Freiheit der Person hat Hegel in alle seine Werke angefangen von der Phänomenologie des Geistes (1807) über die Wissenschaft der Logik (1812 – 1816) und die Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften (1817) sowie die Grundlinien der Philosophie des Rechts (1821) bis in das Berliner Kolleg vom Sommersemester 1824 mit den Vorlesungen über die Philosophie der Religion reingetragen. Letztere sind in der Nachschrift von Karl Gustav Julius von Griesheim (1798 – 1854) überliefert. (5; S. 29.) Der Text der Mitschrift hat in der Edition der Werke Hegels einen Umfang von 336 Seiten. Gleich in der Einführung seines Kommentars zu eben dieser Vorlesung von 1824 würdigt Stekeler die auffällige analytische Geduld Hegels. Diese bestehe vor allem darin, die „schwierige spekulative Rede über Gott nicht einfach als 'sinnlos' zu verwerfen“. (5; S. 41.) Hegel macht es sich nicht leicht und winkt nicht gelangweilt oder bedauernd ab, wenn die Menschen von Gott zu sprechen beginnen. Im Gegenteil ist er erfrischt und begeistert, wenn Meister Eckhart (um 1260 – 1328) sinngemäß sagt: Wer Gott liebt, der gute Mensch, ist der eingeborene Gott-Sohn, den der Vater von Ewigkeit her gezeugt hat. (5; S. 160.) Indem es sich Hegel nicht erlaubt, die Lust des Verwerfens über die Anstrengung des Verstehens der Reden von Gott zu stellen, ist er neben Schelling der einzige Philosoph der Aufklärung, der sich von „der Voraussetzung eines methodischen (…) Atheismus abkehrt“; wie Jürgen Habermas (Starnberg) in seinem Buch Auch eine Geschichte der Philosophie (2019) formuliert. Diese Abkehr sei, wie Habermas weiter meint, bei Hegel aus „einem überschwänglichen Anspruch“ seiner Philosophie erfolgt. Hier hakt Stekeler kritisch ein. Er widerspricht Habermas mit dem Argument: Hegel habe den damals wie heute in Aufklärung und Religionskritik weit verbreiteten Denkfehler vermieden, „die Praxis – und Redeformen der Religionen einfach für unaufgeklärt oder abergläubisch zu halten“. (5; S. 71.) In der Einführung zum dialogischen Kommentar wird der konzeptionelle Ort der Religionsphilosophie mit dem Hinweis aufgezeigt, dass Hegel um 1819 herum zu der Einsicht gelangt sei, dass die Religionsphilosophie in einer soliden Philosophie des Geistes aus systematischen Gründen eine eigene Betrachtung verdient. (5; S. 83.) Hegel geht es also nicht einfach nur um eine Bindestrichphilosophie neben anderen, sondern um „die logisch-theologische Summe seines spekulativen Denkens“. (5; S. 11.) Die Überlegungen Hegels zum Stellenwert der begrifflichen Analyse der Religion resultieren daraus, dass er sie als einen „wesentlichen Teil seiner Philosophie des Selbstbewusstseins erkennt“. (5; S. 83.) Stekeler bricht den Rang von Religionsphilosophie auf die einsichtige wie einfache Formel runter, die alle übereifrigen Kritiker der Religion nachdenklich stimmen sollte: „Ohne Religion weiß man von sich als Person immer zu wenig.“ (5; S. 83.)

 

3. Die vernünftige Erkenntnis Gottes

Kirchlein im Grünen vom 17. November 2023.
Kirchlein im Grünen vom 17. November 2023.

Im Verlauf seines gesamten Schaffens nimmt Hegel (1.) die Frage nach Gott als begriffliche Herausforderung, (2.) die Religion als Praxisform der Vielen und nicht zuletzt (3.) die Kirche als gesellschaftliche Institution in seiner analytischen Arbeit sehr ernst. Undenkbar ist es für ihn bereits in Jena, mit der Phänomenologie des Geistes (1807) sein erstes großes Buch zu Papier zu bringen und aus der Analyse der Entwicklungsgeschichte der geistvollen Praxis der Menschheit die Religion und die Theologie herausfallen zu lassen. So kommt es, dass sich Stekeler bereits in seinem dialogischen Kommentar zu Hegels Phänomenologie des Geistes (2014) im Rahmen des 2. Bandes dieses Werkes im Umfang von 1080 Seiten ausschließlich auf das Thema Geist und Religion konzentriert hat. Dazu gesellt sich nun mit 1199 Seiten

mit dem Buch über Hegels Religionsphilosophie der achte und letzte Band in der Serie der dialogischen Kommentare aus der Hand Stekelers. In der Einführung im Umfang von immerhin 191 Seiten geht es sehr polemisch zu. So streitet Stekeler gegen die Vielen, die von Marx bis Habermas betreffs Hegel über Mystizismus klagen und die vermeintliche Mystifikation vor allem in dessen Ansichten zum Gottesbegriff verorten. Wenn sich Habermas enttäuscht zeigt, dass Hegel seine frühe scharfzüngige Kritik an der Religion aufgegeben habe, erntet er in der Einführung in Hegels Vorlesung zur Philosophie der Religion Widerspruch. Stekeler hält es für eine „Fehllektüre“, wenn Habermas über Hegel meint, „dieser habe in späteren Jahren die radikale Kritik an der positiven Religion eines naiven Glaubens an Gott, als Mann wie Jupiter mit Bart zurückgenommen“. (5; S. 71/72.) Der Philosoph von der Universität Leipzig empfindet es als „Skandal des 19. und 20. Jahrhunderts“, dass an den Einsichten vorbeigegangen worden ist, die Hegel dadurch erringt, dass bei ihm Religionsphilosophie „zur Logik des Begriffs des Religiösen und zur Explikation der Dialektik seiner vernünftigen Entwicklung“ aufsteigt. (5; S. 151.) Auch Stekeler schätzt an Hegel, dass von diesem die naive Rede vom Vater mit Bärtchen nicht als das letzte Wort beim Nachdenken über Gott genommen wird. Noch wichtiger ist es ihm aber, dass es Hegel gelingt, zum Gehalt des Religiösen tiefgründige Einsichten zu erarbeiten. Wie die Einsicht, dass in der Religion, die den Begriff des Religiösen am weitesten entwickelt hat, der großartige und keineswegs naive sowie höchst vernunftvolle Grundsatz gilt: „Ihr 'Gott ist der Gott freier Menschen'.“ (5; S. 151.)

 

4. Erhebung zu Gott ist Erhebung zu sich selbst

Kirchturm vom 17. Dezember 2024.
Kirchturm vom 17. Dezember 2024.

Geist ist für Hegel kein Fluidum fernab von Leib und Leben der Menschen. „Der Geist ist die personalitas, also das Personsein,“ wie Stekeler formuliert. (5; S. 62.) Der Erfolg Hegels in der Philosophie des Geistes erwächst aus dem Prinzip Praxis. Der Geist lebt und webt in der Vielfalt seiner Formen bis hin zum Begriff Gottes inmitten der kooperativen Praxis der Menschen. Mit der Rede von Gott richtet und weitet sich der Horiziont, indem aus dem individuellen Tun heraus immer auch das Ganze der Menschheit in den Blick genommen wird. Hegel verweltlicht den Begriff des Geistes also vor allem auch dadurch, indem er in der Philosophie der Religion die Rede von Gott entmystifiziert. Ihm liegt beim Gottesbegriff daran, nun auch die wichtigsten Schritte zum Erwachsenwerden der Menschen hin zu Autonomie und Freiheit auszuloten und aufzuzeigen. Den Schlüssel für die Analyse des Religiösen findet Hegel in der „Symmetrie von Welt und Ich“, wie Stekeler schreibt. (5; S. 42.) Selbstbeziehungen sind Weltbeziehungen und umgekehrt. (5; S. 103.) Ist nun aber darüber aufgeklärt, dass Praxis und Person, Welthabe und Selbsthabe, Sein und Selbst oder Welt und Ich zusammenfallen, begründet das folgerichtig die Einsicht, dass auch sehr allgemeine Begriffe wie Sein oder Wirklichkeit oder Materie oder Natur oder Menschheit und vor allem auch Gott immer an die gemeinschaftliche Praxis der Menschen gebunden sind. Hegel reduziert die Sache der Religion nicht zu einer Nebensache im Leben der Menschen, sondern identifiziert sie „mit der Haltung zum Allgemeinen, zu sich als ganzer Person, eben damit aber auch zur ganzen Welt, zu allem Sein“. (5; S.96.) Wird der hier skizzierte Zugriff Hegels auf das Religiöse bedacht, dann leuchtet auch sehr schön ein, warum Hölderlin die Religion zum ersten und letzten Bedürfnis der Menschen erklärt und Marx dieselbe zu nicht weniger als zur populären Logik dieser Welt erhoben hat. Marx würde nicht widersprechen, wenn Stekeler die Religion als „narrative Ontologie“ bezeichnet. (5; S. 165.) In der begrifflichen Arbeit Hegels wird die Frage nach Gott also nicht wie einst in den Lehrbüchern des Dialektischen und Historischen Materialismus als unwissenschaftlicher Schnee von Gestern unter den Tisch fallen gelassen, sondern als das zentrale Thema der sinnkritischen Analysen in der Religionsphilosophie begriffen. (5; S. 96.) Das erfordert dann aber, dass markante Formeln wie „Gott ist die Wahrheit“, „Gott ist das Ganze“, „Gott ist die Gegenwart“ oder „Gott ist Licht“ sowie „Gott ist Liebe“ besprochen, durchdacht und in ihrem Sinngehalt beleuchtet werden. Dabei stellt sich heraus, dass Gott in der Welt „nicht so wie endliche Dinge, sondern bestenfalls als Wahrheit, Wirklichkeit und Welt im Ganzen“ existiert. (5; S. 140.) Es ist kein Zufall, dass Hegel sehr viel von Meister Eckhart's Verweltlichung der Religion hält. Wirklich ist Gott für beide Denker allein im menschlichen Denken und Tun. Wir als Menschen sind es, die göttlich sind: „Als Individuen mit unserer leiblichen Natur sind wir 'göttliche Schöpfung', als Personen aber sind wir Teil des allgemeinen 'göttlichen Geistes'.“ (5; S. 159.) Die großartige Konsequenz der Verortung des Gottesbegriffs im menschlichen Tun und Treiben durch Hegel ist es, dass wir uns frei und freudig darüber klar werden können: Bei der Hinwendung zu Gott begeben wir uns nicht in eine Situation, in der wir uns erniedrigen oder verlieren. Denn durch Hegel, den Beamtensohn aus Stuttgart, ist zu lernen: „Die Erhebung zu Gott ist … am Ende Erhebung zu sich selbst als voller Person im Gesamtbereich aller Personen.“ (5; S. 157.)

5. Glocken von St. Martin geläutet

Kirchturm unterm gelben Himmel vom 18. Dezember 2024.
Kirchturm unterm gelben Himmel vom 18. Dezember 2024.

Die Forschungen von Pirmin Stekeler begleite ich seit dem Erscheinen seines Buches über Hegels Analytische Philosophie (1992) als Journalist. Als im Dezember 2024 in Hamburg im Verlag Felix Meiner sein Kommentar zur Religionsphilosophie Hegels erschien, griff ich nun aber auch zum Aquarellpinsel. Das hat mit dem neuesten Buch aus dem Philosophischen Institut der Universität Leipzig zu tun. Im Jahr 1952 in Meßkirch geboren, erhielt Pirmin Stekeler in St. Martin im Alter von neun Jahren seine Erstkommunion. Er war zuvor schon zwei Jahre Ministrant. Manchmal durfte er die Glocken sogar noch mit der Hand läuten. Für den Forscher der Universität Leipzig habe ich im Aquarell versucht, die Kirche seiner Herkunft in Meßkirch frei in Linie und Farbe nachzuempfinden. Beim Malen war mir gar nicht bewusst, dass Martin Heidegger (1889 – 1976) der Sohn des Mesners der St.-Martins-Kirche war. Noch in der Erzählung Vom Geheimnis des Glockenturms (1954) erinnerte sich Heidegger gern daran, wie er als Junge mit seinem Bruder Fritz hoch oben im Turm die sieben Glocken von St. Martin im Tages- und Jahresrhythmus geläutet hat.

 

Literatur:

 

(1)

Hans Urs von Balthasar: Herrlichkeit. Eine theologische Ästhetik. Band III, 1. Im Raum der Metaphysik. Teil 1. Altertum. Teil 2. Neuzeit. Johannes Verlag. Einsiedeln 2009.

(2)

Karl Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. In: Deutsch-Französische Jahrbücher herausgegeben von Arnold Ruge und Karl Marx 1844. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig 1973. S. 162 – 179.

(3)

Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph. Briefe 1. Briefwechsel 1786–1799. Herausgegeben von Irmgard Möller und Walter Schieche.

Frommann-Holzboog. Stuttgart 2001.

(4)

Pirmin Stekeler: Hegels Phänomenologie des Geistes. Ein dialogischer Kommentar. Band 2: Geist und Religion. Felix Meiner Verlag. Hamburg 2014.

(5)

Pirmin Stekeler: Hegels Religionsphilosophie. Ein dialogischer Kommentar. Felix Meiner Verlag, Hamburg 2024.

 

 

Verzeichnis der Aquarelle des Autoren

 

Schloßkirche vom 17. November 2022. 19 cm x 14, 5 cm.

 

Friedenssäule vom 10./11. Oktober 2023. 20, 3 cm x 20, 3 cm.

 

Kirchlein im Grünen vom 17. November 2023. 20, 3 cm x 20, 3 cm.

 

Kirchturm vom 17. Dezember 2024. 19 cm x 14, 5 cm.

 

Kirchturm unterm gelben Himmel vom 18. Dezember 2024. 19 cm x 14, 5 cm.

 

Die Aquarelle beziehen sich auf die Schloßkirche in Chemnitz, auf die Friedenssäule vor der Nikolaikirche in Leipzig, auf das Kirchlein im Grünen in Templin und auf St. Martin in Meßkirch. Die Aquarelle können auch eingesehen werden auf Instagram: Konrad Lindner (@farberlebnisse).

 

 

30. Januar 2025

 

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