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Florian Russi

St. Valentin und die Liebenden

Viele vermuten hinter dem Valentinstag eine Erfindung der Neuzeit, um das Geschäft der Floristen anzukurbeln. Nur die wenigsten wissen, wer sich hinter dem Namensgeber St. Valentin verbirgt.
Florian Russi geht in dieser Broschüre der Sage um den Tag der Liebenden auf den Grund. Er stößt auf die tragische Liebesgeschichte und einen Mönch mit grünem Daumen.

Joachim Ringelnatz hatte Geburtstag

Joachim Ringelnatz hatte Geburtstag

Dipl.-Päd. Ursula Brekle

Joachim Ringelnatz. Porträt von Hugo Erfurth 1930.
Joachim Ringelnatz. Porträt von Hugo Erfurth 1930.
Der Schriftsteller und Kabarettist wurde als Hans Gustav Bötticher am 7. August 1883 in Wurzen bei Leipzig geboren.

Deshalb wurde in Wurzen mit insgesamt 15 Veranstaltungen Ringelnatz gefeiert. Höhepunkt der Festveranstaltungen war die Premiere der "Öffentlichen Probe" der Schauspieler Jörg Schüttauf und Holger Umbreit, die ihre eigenen Erfahrungen aus der Film-und Theaterwelt mit Texten von Ringelnatz verbanden. Am Sonnabend, den 06.08.2022 um 20 Uhr war die erste Aufführung im Innenhof des Schweizer Garten zu erleben; die zweite am Sonntag, den 07.08.2022 um 20 Uhr in der Nachbarstadt Grimma. Der bekannte Leipziger Schriftsteller Andreas Reimann engagierte sich beim Ringelnatz-Sommer im Schweizergarten-Innenhof mit zwei Auftritten. Am Sonnabend, den 06.08.2022 um 15 Uhr erinnerte er an seinen Großvater Hans Reimann, der mit Ringelnatz befreundet war. Um 17 Uhr stellte er ebenda zusammen mit der Musikerin Ingeborg Freytag eigene Gedichte vor.

Joachim Ringelnatz wuchs in Leipzig auf. Der Vater Georg Bötticher war in seiner Zeit ein bekannter Schriftsteller, der humoristische Verse und Kinderbücher verfasste. Er veröffentlichte über vierzig Bücher. Der Sohn Hans verdingt sich in seiner Jugendzeit als Seefahrer und wandert als Gelegenheitsarbeiter durch Deutschland. Ab 1912 versucht er sich als Verfasser von Geschichten, humoristischen Gedichten und Kinderbüchern. Erst 1919 legt er sich den Künstlernamen Joachim Ringelnatz zu - nach dem seemännischen Namen für das glückbringende Seepferdchen. Berühmt wird er für seine Gedichte um die Kunstfigur Kuttel Daddeldu. Auf Tourneen in ganz Deutschland trägt er seine eigenen Gedichte vor. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933, die Ringelnatz Auftrittsverbot erteilen und die meisten seiner Bücher auf den Scheiterhaufen (Bücherverbrennung) werfen, verarmt er mit seiner Frau schnell. Er erliegt am 17. November 1934 in Berlin einer Lungenkrankheit.  Er wird wunschgemäß zu den Klängen von „La Paloma" zu Grabe getragen.
Nach 1945 ist Ringelnatz' Ruhm als Lyriker und Schriftsteller stetig gewachsen.

Eine Kostprobe aus den Ringelnatz-Gedichten:

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Volkslied

 

Wenn ich zwei Vöglein wär
Und auch vier Flügel hätt,
Flög die eine Hälfte zu dir.
Und die andere, die ging auch zu Bett,
Aber hier zu Haus bei mir.

Wenn ich einen Flügel hätt
Und gar kein Vöglein wär,
Verkaufte ich ihn dir
Und kaufte mir dafür ein Klavier.

Wenn ich kein Flügel war
(Linker Flügel beim Militär)
Und auch keinen Vogel hätt,
Flög ich zu dir.
Da's aber nicht kann sein,
Bleib ich im eignen Bett
Allein zu zwein.

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