Raffael, der zu seinen
Lebzeiten schon das Privileg hatte, nur unter seinem Vornamen berühmt
zu sein, hieß eigentlich Raffaello Sanzio da Urbino, genannt auch
Raffaello Santi oder Raffaello Sanzio.
Diesen Vorzug, nur mit
dem Vornamen genannt zu werden, genießt der Maler bis in unsere
Tage. Er wurde am 6. April oder am 28. März in Urbino geboren und
starb unvermittelt am 6. April 1520 in Rom. Um die Ursache seines
frühen Todes, er starb im Alter von 37 Jahren, ranken sich
verschiedene Legenden.
Raffael errang vor allem als Maler große Berühmtheit. Bewundert wurden schon zu seinen Lebzeiten, in der Hochrenaissance, seine harmonischen und ausgewogenen Bildkompositionen. Als Architekt arbeitete er am päpstlichen Hof in Rom, dort war er Bauleiter des Petersdoms. Ihm oblag auch die Aufsicht über die römischen Antiken. Da er viel beschäftigt war, hatte er kaum Zeit, seine Gemälde, meist Auftragswerke, selbst anzufertigen. Deshalb übertrug er die Arbeiten seinen Mitarbeitern. Einige von ihnen konnten sich deshalb selbst einen Namen machen.
Verbürgt ist aber, dass er sein letztes Gemälde, die Verklärung Christi oder auch Transfiguration genannt, weitgehend mit eigener Hand bis zu seinem Tode gemalt hat. Vom Ende des 16. Jahrhunderts bis ins 20. Jahrhundert hinein galt es als das berühmteste Gemälde der Welt. Heute befindet sich das Gemälde in der Vatikanischen Pinakothek. In dem Bild sind in wunderbarer Weise zwei Ereignisse aus dem Neuen Testament, erzählt von den Evangelisten Markus, Matthäus und Lukas, dargestellt: Im oberen Teil die Verklärung Christi auf dem Berg Tabor und im unteren Teil die Heilung des mondsüchtigen Knaben.
Da Volker Pohlenz den Ausschnitt des Bildes in Annäherung an Raffael erneuert hat, nämlich die Verklärung Christi, beschreiben wir nur dazu die Ikonografie. Christus schwebt in einem leuchtend weißen, bei Pohlenz dezent blau getönten, Gewand in einem Heiligenschein aus Licht und Wolken. Jeweils an den Seiten ihm zur Seite schweben die Propheten Elija und Mose mit den Gesetzestafeln im Arm. Drei Apostel, Petrus, Johannes und Jakobus, haben sich auf den Boden, Christus zu Füßen, geworfen. Sie schirmen ihre Augen gegen das strahlende Licht ab. Bestimmt war das Gemälde als Altarbild zunächst für die Kathedrale Saint Juste.
Und so kam ursprünglich der gebürtige Leipziger, der Dekorationsmaler Horst Weber, auf die Idee, Die Verklärung Christi (Ausschnitt) nach einem Gemälde des Malers Raffael für die Laußiger Kirche zu malen. Horst Weber hatte sich im Ruhestand in einen Ortsteil Bad Dübens zurückgezogen und ging hier mit Leidenschaft seinem Hobby nach, farbenfrohe Bilder, oft Landschaften der Dübener Heide, zu malen. In den letzten Jahren seines Lebens, er verstarb 2010, wandte er sich christlichen Themen zu.
Pohlenz sah
dieses Bild als er für die Laußiger Kirche im heimischen Atelier in
Wöllnau ein Gemälde schuf: Der segnende Christus, der in der
Kanzel eingefasst worden ist. Er bot an, die Kopie von Weber zu
überarbeiten, damit diese sich dem Zauber der Originals annähern
würde. Nachdem die kirchlichen Verantwortlichen die Genehmigung
erteilten, machte sich Pohlenz ans Werk. Wiederum im Atelier in
Wöllnau arbeitete der Künstler über Wochen auf der Grundlage
seines fundierten Wissens über den Schöpfer des Gemäldes und der
Zeit, in der dieser lebte, und auf der Grundlage seiner Erfahrung als
renommierte Maler, der sein Handwerk gelernt hat, nämlich an der
Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig; Grundstudium bei
Prof. Mayer-Foreyt und dann Studium in der Fachklasse für Malerei
bei Arno Rink. Abschluss mit dem Diplom 1981.
Pohlenz wollte keinen Pohlenz daraus machen, sondern er wollte sich dem Original von Raffael annähern, und das ist Volker Pohlenz meisterhaft gelungen. Das Gemälde strahlt einen wunderbaren Glanz aus, der beeindruckt, der der Ausstrahlung des Originals sehr nahe kommt.