Sachsen-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Sachsen-Lese
Unser Leseangebot

Christoph Werner

Schloss am Strom
Roman


Schinkel kämpft in seinen Fieberträumen um die Vollendung seines Bildes "Schloss am Strom". Er durchlebt auf seinem Krankenbett noch einmal sein erfülltes und von krankmachendem Pflichtgefühl gezeichnetes Leben und die Tragik des Architekten und Künstlers, der sich zum Diener des Königs machen ließ

Der Rosenkranz

Der Rosenkranz

Ludwig Bechstein

Zu Pirna an der Elbe, wo der Ablassprediger Johannes Tetzel geboren ward, hatte eine fromme Jungfrauenhand bei einem Kirchenfeste einen blühenden Rosenkranz oder -zweig an die Wand gehangen und dabei ein Gelübde getan und einen Wunsch ausgesprochen, der mit dem Gelübde eng verbunden war. Der Kranz war längst verdorrt, aber doch nicht hinweggetan worden, niemand achtete seiner. Da geschah es im Jahr 1634, dass ein steinaltes Mütterlein in der Kirche saß und im heißen Gebet mit Gott rang. Du gnadenreicher Gott, mochte die Greisin beten, hast die Wünsche und Bitten erfüllt, die ich nun vor siebzig Jahren in diesem deinen Tempel an dein Herz gelegt. O so erfülle mir noch einen Wunsch, gib mir ein Zeichen deiner Gnade und Barmherzigkeit, behüte dieses unser Städtlein vor des wilden Krieges Wüten, schenke ihm Frieden und mir einen sanften, seligen Tod! Und siehe, wie das Mütterlein seine Augen nach dem welken Rosenkranze richtete, den seine Hand vor siebzig Jahren an jene Stelle gehangen, siehe – da grünte der Kranz und trieb neue junge Knospen, die zu Rosen aus blühten, das Mütterlein aber ging ein zum ewigen Frieden. Und ward auch sein letzter Wunsch erfüllt und genau zu derselbigen Zeit in Pirna zwischen dem Kaiser und Kursachsen ein Friedensschluss durch Abgesandte beraten und beredet.

Bildnachweis

Rosenkranz: Foto Ursula Drechsel

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Der Veensstein bei Neudörfel
von Johann Georg Theodor Gräße
MEHR
Glückspfennig
von Ingrid Annel
MEHR
Das Aschenweibchen zu Zittau
von Johann Georg Theodor Gräße
MEHR
Das steinerne Herz im Schwarzwasser
von Johann August Ernst Köhler
MEHR
Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen